Der Parkplatz an der Hochschule bleibt für Monate gesperrt. Foto. Schlie Der Parkplatz an der Hochschule bleibt für Monate gesperrt. Foto. Schlie
Parkplatznot droht

Bauarbeiten: Auf dem Stadtwerder wird es eng

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Auf dem Gelände der Hochschule wird in Kürze ein Neubau errichtet und dazu der Parkplatz gesperrt. Außerdem muss Hansewasser den Kanal in der Werrastraße erneuern, was mit Straßensperrungen verbunden ist.

Es ist allabendlich das gleiche Spiel: Sobald die berufstätigen Bewohner des vorderen Stadtwerders nach Hause kommen, beginnt ein reger Parkplatzsuchverkehr. Obwohl das Quartier zwischen Wilhelm-Kaisen-Brücke und Fuldastraße als Anwohnerparkzone ausgewiesen ist, reichen die Stellplätze kaum aus.  

Auf die zirka 800 bis 900 dort lebenden Personen kommen nach Auskunft von Martin Stellmann vom Amt für Straßen und Verkehr 201 Parkausweise (grüne Karten). Außerdem stellen dort – gebührenpflichtig – Besucher der Hochschule, des Olbers Planetariums und Erholungssuchende, die an der Weser spazieren gehen wollen, ihre Autos ab. So weit so gut. Ab Ende Februar wird es auf dem Stadtwerder noch enger und ab Juli könnte sich die Lage zuspitzen.

120 Stellplätze fallen weg

Doch in der Reihenfolge: Auf den Parkplatz an der Hochschule wird gebaut.   Die Maßnahmen, die in zwei Wochen beginnen, erfordern, dass die 120 dort vorhandenen Stellplätze über Monate nicht genutzt werden können. „Wir werden neben dem bereits vorhandenen Stelzenbau einen weiteren dieser Art errichten“, sagt Ulrich Berlin, Sprecher der Hochschule.

Das werde in Modulbauweise und damit „recht schnell“ geschehen. „Zum Wintersemester soll der Komplex mit 800 Quadratmeter Hauptnutzfläche fertig sein“, erläutert Berlin.

Ein Albtraum für die Anwohner

Für alle Betroffenen eine viel zu lange Zeit. Hochschüler, Mitarbeiter und zwölf Externe, die einen Platz auf dem Gelände gemietet haben oder ihn zeitweise nutzen, müssen sich nach Alternativen umsehen. Eine wäre, Parktickets lösen, um in der „Zone G“ parken zu können.

Für die Nachbarschaft ein Albtraum, zumal man bislang nur unter der Hand von dem Vorhaben erfahren habe, wie  Anwohner empört berichten. Tatsächlich hat der Fachausschuss Bau Umwelt und Verkehr des Beirates Neustadt den Bauantrag laut Ortsamtsleiterin Annemarie Czichon in nicht-öffentlicher Sitzung abgesegnet – einstimmig.

„Wenn’s um’s Wesentliche geht, schweigt man sich aus“

Jochen Zwarg, Bewohner des Stadtwerders, findet das unmöglich: „Wir werden per Flugblatt über jede Party der Hochschüler informiert, aber wenn es ums Wesentliche geht, schweigt man sich aus.“ Flugblätter wird es dafür vielleicht in absehbarer Zeit von Hansewasser geben – zumindest für die Anlieger der Werrastraße.

Auf den 159 Metern zwischen Werderstraße und Werderufer muss der Mischwasserkanal (Baujahr 1898) saniert werden. „Die Werrastraße wird dazu in einzelnen Bauabschnitten voll gesperrt. Die Absperrung erfolgt in Bauabschnitten, um die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten“, heißt es auf der Internetseite des Unternehmens.

Maßnahmen noch nicht in Stein gemeißelt

Oliver Ladeur, Sprecher des Unterehmens, beschwichtigt: „Diesbezüglich hat noch kein Anhörungsverfahren zwischen den Trägern öffentlicher Belange stattgefunden. Wir sprechen uns allerdings tatsächlich nur mit jenen ab, die auf die Infrastruktur einwirken. Die Arbeiten an der Hochschule sind als privates Vorhaben zu betrachten und waren uns in dem Ausmaß nicht geläufig. Von daher ist von unserer Seite noch nichts in Stein gemeißelt.“

Tatsache ist und bleibt jedoch, dass es keine Ausgleichsflächen zum Parken geben wird. „Wir hatten uns darum bemüht, aber das war nicht von Erfolg gekrönt“, gesteht Ulrich Berlin.

„Deshalb appellieren wir an alle Besucher der Hochschule, die kommenden Monate öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Die Haltestelle auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke ist ja ganz nah dran.“

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