Kurzfirstig abreißen, so lauteten die Pläne der Bremer Liegenschaftsverwaltung Immobilien Bremen (IB) nach der Ersteigerung der maroden Immobilie Ende Juni 2016. Inzwischen wundert man sich im Stadtteil, was aus diesen Plänen geworden ist.
Schadstoffe und leere Kassen
Es gibt Gerüchte: Von leeren Kassen und Schadstoffen ist die Rede. Die eigentlich schon bereitgestellten Mittel für den Abriss und die Herrichtung einer Grünfläche im Hochwasserschutzgebiet an der Blumenthaler Fähre sollen plötzlich doch nicht zur Verfügung stehen.
Wegen gefundener Schadstoffe sei der Abriss des ehemaligen Tanz- und Ausflugslokals nun teurer, das Geld jedoch nicht vorhanden. Ein neues Angebot für den Abriss der seit den 1990er Jahren leer stehenden Immobilie und den ersten Bauabschnitt danach müsse eingeholt werden.
Mittel noch nicht bereit gestellt
Peter Schulz, Sprecher von IB, reagiert überrascht auf diese Gerüchte. „Die bisherigen Planungen bestehen unverändert. Die Maßnahme verzögert sich aber“, so Schulz. Das liege daran, dass die Mittel für den Abriss noch nicht bereit gestellt seien.
Auch die Räumung des Gebäudes, dessen Inventar zunächst archiviert werden musste, hatte viel Zeit in Anspruch genommen. „Dass nun zusätzliche Mittel benötigt werden, ist uns unbekannt“, so Schulz weiter. Zu angeblich gefundenen Schadstoffen wollte er sich gegenüber dem WESER REPORT nicht äußern.
Gutachter: „Fläche ist sauber“
Beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr gibt man Entwarnung: „Die Fläche ist standardmäßig begutachtet worden. Das ist Routine in solchen Fällen“, erklärt Sprecher Jens Tittmann. Bereits 2015 habe man nach Kriegsschäden und ähnlichem gesucht – es sei nichts Auffälliges gefunden worden.
„Wir haben trotzdem noch einen Gutachter auf das Gelände geschickt, der ebenfalls nichts gefunden hat. Die Fläche ist sauber“, so Tittmann weiter.
Doch warum dauert der Abriss dann so lange, fragen sich viele Blumenthaler. IB-Sprecher Schulz klärt auf: „Der Auftrag an uns, das Gebäude abzureißen und die Materialien zu entsorgen, ist erst seit gut einer Woche raus.“