Edward Martens, seit September neuer Vorstand der Hamburger Vermögensverwaltung, hatte es nicht ganz leicht im Vegesacker Beirat. Kein Wunder, ging es doch um einen seit Jahren wunden Punkt: Die Markthalle am Sedanplatz.
Martens erklärte, gemeinsam mit dem Gremium, der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), dem Bauamt und dem Vegesack Marketing eine Lösung für die Halle finden zu wollen. Er sei offen für Ideen und Vorschläge.
Kletterhalle und Abriss sind Optionen
Denkbar sei alles: Vom Abriss und der Neuvermarktung des Grundstücks – unter Einbezug des Finanzamtgrundstücks – bis hin zu Zwischennutzungen, einer Brauerei oder sogar einer Kletterhalle.
Er sei sogar schon in Gesprächen mit einem Hamburger Betreiber solcher Hallen, allerdings habe dieser durchblicken lassen, die Markthalle sei für ein solches Vorhaben zu klein. Einen Abriss habe man inzwischen auch mit der WFB diskutiert. „Das ist aber wirtschaftlich noch nicht zu überblicken“, so Martens weiter.
Mieten waren zu hoch
Der Beirat wollte Antworten: Etwa darauf, warum kein Mieter langfristig in der Immobilie verbliebe. „Die Mietforderungen waren zu hoch. Aber auch bei 5 Euro pro Quadratmeter finden wir keinen Mieter“, so Martens. Dafür müsse man nun neue Ansätze finden. Möglicherweise habe es auch daran gelegen, dass eine Warenanlieferung schwierig sei.
Die Beiratsmitglieder begrüßten zwar, dass Martens sich dem Gremium stellte, sie machten jedoch auch deutlich, dass in der Vergangenheit schon mehrere AVW-Vertreter mit neuen Ideen im Gepäck in Vegesack gewesen wären – jedes Mal sei am Ende nichts daraus geworden.
Auch ein Verkauf kommt in Frage
Die Fraktionen lieferten schließlich selber Vorschläge: Thomas Pörschke (Grüne) sprach von einem Existezgründerzentrum und einem Indoorspielplatz. „Ganz sicher ist, das der Name geändert werden muss, wenn man die Halle neu nutzen will“, so Pörschke weiter.
Wünschenswert wäre auch, die Fläche vor Ablauf der geltenden Verträge an die Stadtgemeinde zurück zu geben. „Wir brauchen einen Sedanplatz mit Gastronomien und Freizeitmöglichkeiten“, sagte Thorsten Bullmahn (CDU).
Auch ein Verkauf der Problem-Immobilie sei für die AVW denkbar, so Martens, jedoch werde der Preis niemandem schmecken. Der Beirat forderte mit zwei Enthaltungen der BIW die AVW auf, alle Ideen zu prüfen und sowohl das Ortsamt als auch den Beirat an einer Entscheidungsfindung zu beteiligen.