„Autsch“ steht für Austausch und Therapieinformationen zu chronischen Schmerzen und ist ein neues Angebot an der Paracelsus-Klinik in der Vahr. Das Schmerz-Café soll Menschen die Möglichkeit bieten, sich regelmäßig auszutauschen sowie Erfahrungen im Umgang mit dem Schmerz und mit möglichen Behandlungsstrategien zu teilen.
„Unser interdisziplinäres Team möchte chronischen Schmerzpatienten helfen, neuen Lebensmut und eine neue Lebenseinstellung zu finden“, sagt Dr. Hubertus Kayser, unter dessen Leitung das Café organisiert wird.
Viele Patienten bräuchten tägliche Morphin-Dosierungen oder andere starke Schmerzmittel. In manchen Fällen würden aber auch diese das Leiden der Patienten kaum lindern – wie im Fall von Gitta Krüger. Mehr als ein Jahrzehnt habe sie trotz stärkster Medikation unter reißenden Rückenschmerzen gelitten.
Medikamente und Nebenwirkungen
„Meine Medikamente verursachten zudem schlimme Nebenwirkungen wie Wortfindungsstörungen, starkes Schwitzen, und Teilnahmslosigkeit. Sowohl mein Berufs- als auch mein Privatleben wurden dadurch extrem beeinflusst“, berichtet Krüger.
Durch Gespräche mit Patienten wie Gitta Krüger sei die Idee für das Schmerz-Café entstanden: „Wir bieten unsere Therapien in festen Gruppen an. Die Mitglieder wollten sich wiedersehen und das Erlernte noch einmal verfestigen und ihre Entwicklungen austauschen“, erklärt Aileen Holm, Sprecherin der Paracelsus-Klinik.
Den Schmerz „ausknipsen“
Mit einer zielgerichteten Vorgehensweise lasse sich die Lebensqualität der Betroffenen deutlich und langfristig verbessern. Ein Klinik-Patient berichtet, dass er sich bei stärker werdenden Schmerzen zum Malen oder Ton-Bearbeiten zurückziehe und so den Schmerz „ausknipse“.
Andere Betroffene würden den Schmerz durch Sport zurückdrängen. „Der Weg ist sehr individuell, das Ziel aber gleich: Schmerz ausschalten, Schmerzmittelabhängigkeit beenden, Lebensmut zurück gewinnen“, so Holm.
Das Schmerz-Café soll an jedem vierten Donnerstag im Monat in der Paracelsus-Klinik Bremen (In der Vahr 65) stattfinden.