Die Feckers sind eine echte Fußballfamilie: Udo Fecker ist der erste Vorsitzende des FC Huchting, sein jüngster Sohn und ein Enkel spielen gemeinsam bei den ersten Herren des Vereins, und Sohn Björn Fecker ist neben seiner politischen Arbeit auch noch Präsident des Bremer Fußballverbands (BFV). „Wenn wir zusammensitzen, geht es schon zu 50 Prozent um Fußball“, so Udo Fecker. „Das stört aber keinen bei uns in der Familie.“
Vereinsdialog zwischen Vater und Sohn
Zu 100 Prozent über Fußball konnten Udo und Björn Fecker vergangene Woche sprechen: Da startete der BVF-Präsident seinem Heimatverein einen offiziellen Besuch im Rahmen des Vereinsdialogs ab.
Der geht auf eine Idee des DFB zurück: Die Landesverbände sollen sich mit ihren Mitgliedsclubs treffen, um zu erfahren, wo es Probleme gibt, oder wie ein Club vom Verband unterstützt werden kann.
„Dass wir uns dann in diesem Rahmen treffen, ist natürlich komisch“, merkt Udo Fecker an. „Es sind ja aber auch alle anderen Mitglieder des Vereinsvorstands dabei – und zu reden gibt es genug.“
Zehn Tage Pause zwischen Spielen in zwei Mannschaften
Ausgiebig wurde dabei über die Festspielregelung gesprochen, welche die Vereine beim letzten Verbandstag des BFV im Juni 2016 verändert hatten: Wenn ein Spieler nach einem Match in der höheren Spielklasse in einer unteren mitspielen möchte, müssen jetzt zehn (statt wie bisher nur fünf) Tage dazwischen liegen.
Der Grund für diese Änderung war, dass teilweise mehrere Spieler aus den ersten Mannschaften eines Vereins für die zweite Mannschaft spielten, wenn diese drohte abzusteigen. Viele Clubs empfanden das aber als Wettbewerbsverzerrung.
Macht die neue Festspielregelung unflexibel?
„Die Entscheidung zur Festspielregelung war ein Schnellschuss von uns Vereinen“, bereut Uwe Fecker heute den Beschluss, die Sperrfrist auf zehn Tage zu verlängern. „Die Sperre zieht sich durch alle Spielklassen – auch im Jugendbereich. Kein Trainer ist mehr bereit, einen seiner Mitspieler mal für ein Spiel an die höherklassige Mannschaft auszuleihen, wenn er danach zehn Tage lang nicht spielen darf.“ Auch bei den Kindern sei es daher schon schwer, Ersatz zu finden, wenn ein Spieler ausfällt.
„Nicht nur wir, alle Vereine leiden unter der neuen Regelung“, so der Huchtinger Vereinsvorsitzende. Das Problem: Um die Festspielregelung wieder zu ändern, müssten erneut alle Vereine bei einem Verbandstag abstimmen. Der nächste Termin ist aber erst für Mitte 2019 angesetzt. Der BFV muss nun schauen, ob vorab ein außerordentlicher Verbandstag möglich ist.
Flüchtlinge brauchen Spielberechtigung von der Fifa
Ein dritter Punkt, über den gesprochen wurde, war die Spielberechtigung für ausländische Spieler. Auch im Amateur-Bereich gilt: Wenn beispielsweise ein Flüchtling bei einem Verein spielen möchte, braucht er eine Genehmigung.
Der Verein muss den Spieler beim BFV anmelden, dieser schickt die Daten weiter an die UEFA und schließlich – bei nichteuropäischen Spielern – landet der Fall bei der Fifa. „Wir mussten teilweise bis zu acht Wochen warten, bis wir eine Erlaubnis hatten“, so Udo Fecker. „Erklären Sie mal einem Fünfjährigen, dass er so lange nicht mitspielen darf.“
Der BFV kann die Fifa-Regel nicht ignorieren. Seit Jahresbeginn vergibt er nun aber vorläufige Spielgenehmigungen, wenn er nach vier Wochen nichts von der Fifa hört. „Das ist schon ein Fortschritt – aber ärgerlich ist das Warten immer noch“, so Fecker senior.