Umweltsenator Joachim Lohse auf dem Gartelmann‘s Gasthof, wo das Projekt „Mehr Bio in Bremer Kitas“ vorgestellt wurde. Foto: Barth Umweltsenator Joachim Lohse auf dem Gartelmann‘s Gasthof, wo das Projekt „Mehr Bio in Bremer Kitas“ vorgestellt wurde. Foto: Barth
Pilotprojekt

Wie viel mehr kosten Bio-Lebensmittel tatsächlich?

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In drei Bremer Kita-Küchen sollen zehn Monate ausschließlich Bio-Lebensmittel verwendet werden. Ziel des Pilotprojekts ist es, herauszufinden, wie viel Bio in Gemeinschaftseinrichtungen möglich und auch bezahlbar ist.

Seit Anfang des Jahres kommen in drei Kindertagesstätten in der Neustadt, in Horn-Lehe und in Vegesack nur Bio-Lebensmittel, möglichst aus der Region, auf den Teller. Langfristig soll der Anteil an ökologisch erzeugten, bio-zertifizierten Produkten in Bremer Gemeinschaftseinrichtungen erhöht werden.

„Es ist gut, dass wir jetzt diesen Schritt machen und die theoretischen Berechnungen in Praxis bringen. So können wir festzustellen, wie hoch die Mehrkosten bei 100 Prozent Bio tatsächlich sind“, sagt Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne) über das Projekt „Mehr Bio in Bremer Kitas“.

Wichtig für Kinder aus sozial benachteiligten Stadtteilen

„Wir haben ein Ziel, suchen nach Lösungen und versuchen, diese umzusetzen“, erklärt Projektkoordinatorin Lea Unterholzner vom Verein Sozialökologie.

Im Rahmen des Projekts haben Kita-Leitung, Mitarbeiter und Küchenkräfte die Möglichkeit, an Workshops zu Themen wie Speiseplanung, Logistik und Beschaffung sowie Restevermeidung teilzunehmen. Im Angebot sind außerdem Kochkurse mit kindgerechten Rezepturen für regionales und saisonales Obst und Gemüse.

„Das Projekt ist auch deshalb so wichtig, weil viele Kinder aus sozial benachteiligten Gebieten kommen, wo das gesunde Kochen im Elternhaus nicht unbedingt ganz oben auf der Pri­o­ri­tä­ten­lis­te steht“, sagt Wolfgang Bahlmann, Geschäftsführer Kita Bremen.

Sensibilität für Saisonalität und Regionalität

Vorgesehen sind auch Exkursionen der Kita-Teams auf Bio-Betriebe, um die Akzeptanz bei den Beschäftigten der Kitas für die Verwendung von Bio-Produkten generell zu erhöhen sowie Hintergrundwissen zum Thema Bio zu vermitteln. Denn: Mit dem Einsatz von Öko-Lebensmitteln in den Kitas sei auch ein Bildungsanspruch verbunden, der sich an die Mitarbeiter der Kitas, die Kinder und die Eltern richte.

Die Projekt-Beteiligten wollen einen Beitrag zur bewussten, gesundheitsfördernden Ernährung leisten und zudem die Sensibilität für die Erzeugung von Lebensmitteln, Saisonalität und für eine ressourcenschonende Landwirtschaft erhöhen.

Begleitende Angebote für Kita-Kinder

Ein weiteres Ziel sei es, die regionalen Erzeuger von ökologischen Lebensmitteln zu unterstützen. Ökologisch produzierende Landwirte würden nah an der Natur wirtschaften,  ihre Nutztiere möglichst artgerecht halten und so einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.

Begleitende Angebote für die Kita-Kinder wie Bauernhofbesuche, Anlegen einer Kräuterspirale und Kochevents sollen das Projekt abrunden.

Die Kosten für die Projektdurchführung übernehmen die Bingo-Umweltstiftung, die Handelkrankenkassse (hkk), die Stadt Bremen über das Projekt „Biostadt Bremen“ und Kita Bremen. Darüber hinaus werden aber auch weitere Sponsoren gesucht, die als „Bio-Paten“ die anfallenden Mehrkosten für die Bio-Verpflegung während der zehnmonatigen Testphase tragen.

„Für die Ergebnisse des Projektes wünschen wir uns, dass es uns gelingt, in den teilnehmenden Kitas einen hohen Anteil an regionalem Bio auch über den Projektzeitraum hinaus zu etablieren, und dass weitere Einrichtungen ermuntert werden, auf regionale Bio-Lebensmittel umzustellen“, betont Unterholzner.

Weitere Infos gibt es im Netz.

 

 

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