In der „Redboxx“ können verunglückte Elektroautos geflutet und die Batterien so gelöscht werden. Foto: Konczak In der „Redboxx“ können verunglückte Elektroautos geflutet und die Batterien so gelöscht werden. Foto: Konczak
Neue Technologie

Delmenhorster Unternehmen stellt Löschcontainer vor

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Sobald Elektro- oder Hybridfahrzeuge in einen Unfall verwickelt sind, werden Einsatzkräfte vor besondere Herausforderung gestellt. Das Unternehmen Ellermann Eurocon aus Delmenhorst hat eine Lösung entwickelt.

Und die nennt sich „Abrollbehälter Hochvolt“, auch „Redboxx“ genannt. Hinter diesem Namen steckt eine Art Löschcontainer, in den havarierte Elektro- und Hybridfahrzeuge gelöscht werden können. Denn die Akkumulatoren dieser Autos können bereits nach wenigen Minuten oberhalb einer kritischen Zündtemperatur eigenständig abbrennen.

„Ein Lithium-Ionen-Akku ist nicht zu löschen, der muss geflutet werden. Man braucht einen sauerstofffreien Raum“, sagt Claus Ellermann, der gemeinsam mit seinem Sohn die Geschäftsführung bei Ellermann Eurocon bildet. Er hat den Bedarf für die neue Technologie gesehen, da immer mehr Elektroautos angemeldet werden. Für den neuen Löschcontainer hat das Unternehmen einige Patente angemeldet.

Kontaminiertes Wasser gelangt nicht in die Umwelt

Das Delmenhorster Unternehmen Ellermann Eurocon hat in dieser Woche erstmals den Löschcontainer vorgestellt und konnte dafür den Hof der Feuerwehr der Stadt Delmenhorst nutzen. Mittels einer Winde und eines Netzes, das um das verunfallte Auto gespannt wird, wird das havarierte Fahrzeug in den Hochvoltcontainer hineingezogen.

Dieser wird wasserdicht verschlossen und schließlich mit 8.000 bis 10.000 Liter Löschwasser geflutet. Die Batterie muss komplett mit Wasser abgedeckt sein. Bei der Brandbekämpfung geht es auch darum, den Akkumulator herunter zu kühlen, um ein Selbstentzünden zu verhindern.

Durch den wasserdichten Container ist auch sichergestellt, dass gegebenenfalls mit Giftstoffen kontaminiertses Wasser nicht in die Umwelt gelangt. Die Redboxx wird mit einem Lkw zum Unfallort transportiert und kann auf die Straße abgerollt werden.

Werksfeuerwehren haben Interesse angemeldet

Ulf Masemann, Kreispressewart der Feuerwehr, hält den Löschcontainer für eine praktikable Lösung, die es bisher noch nicht auf dem Markt gebe. „Hochvolt bei der Feuerwehr ist ein kompliziertes Thema“, sagt Roland Friesen, technischer Leiter bei der Feuerwehr. „Ob die Idee, die hier präsentiert wurde, das Allheilmittel ist, bleibt abzuwarten.“

Friesen verweist auch auf die anderen Nutzungsmöglichkeiten des neuartigen Abrollbehälters: So könne diese auch als Pufferbehälter für Löschwasser und dank der integrierten Nachlöschfunktion zum Runterkühlen von Druckgasbehältern genutzt werden.

Je nach Ausstattung kostet ein Abrollbehälter zwischen 25.000 und 50.000 Euro. Erste Interessenten gebe es laut  Geschäftsführer Tobias Ellermann bereits. Insbesondere Werksfeuerwehren von Firmen, die Hyrid- und Elektrofahrzeuge herstellen, seien darunter.

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