Der Sammler Friedhelm Petrovitsch stellte dem Museum auch mehrere Babytragetücher zur Verfügung.Foto: Konczak Der Sammler Friedhelm Petrovitsch stellte dem Museum auch mehrere Babytragetücher zur Verfügung.Foto: Konczak
Fabrikmuseum

Prachtvolle Kleidung aus China zeigt das Museum

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Bei Kleidung aus Seide oder mit wunderschönen Ornamenten verzierte, farbenprächtige Stoffe denken die wenigsten Menschen an Bergvölker in Südchina. Das will man im Fabrikmuseum ab morgigen Sonntag ändern.

2003 reiste Friedhelm Petrovitsch das erste Mal nach Südchina und danach immer wieder. Was er sah, faszinierte ihn ungemein. Gerade in den abgelegenen und teilweise schwer zugänglichen Bergregionen haben sich die verschiedenen Völker und Stämme einen Großteil ihrer jahrhunderte alten Kultur bis in die Gegenwart erhalten.

Das zeigt sich insbesondere in den farbenprächtigen, reich verzierten Gewändern der Frauen – die Petrovitsch anfangs nur mit seinem Fotoapperat festhielt, später teilweise auch käuflich erwarb. „So eine festliche Gaderobe kann schon mal mehrere Lagen Pliseestoff umfassen, eine aufwändige Hochsteck- und Wickelfrisur beinhalten oder 20 Kilogramm schweren Silberschmuck“, verrät der Sammler.

20 Kilogramm schwerer Silberschmuck

Vielfach werden die Stoffe in Indigoblau gefärbt und dann mit farbigem Garn oder Pferdehaar aufwändig bestickt. „Häufig wiederkehrende Motive sind Drachen, Schmetterlinge, der Phönix und Blumen“, berichtet Petrovitsch. Der überwiegende Teil der Gewänder wird vor allem im Frühling und Herbst zu Feierlichkeiten getragen. Ganz anders verhält es sich mit einigen, nicht weniger schmuckvollen Schürzen oder den Babytragetüchern, von denen ebenfalls mehrere im Museum ausgestellt sind. „Die traditionellen Textilien finden bei einem Teil der jüngeren Generation Chinas jedoch kaum noch Wertschätzung“, berichtet Petrovitsch.

Die in der Ausstellung „Von Schmetterlingen und Drachen“ im Fabrikmuseum gezeigten Exponate erstaunen durch ihr Aussehen, das teilweise an Designermode erinnert. Friedhelm Petrovitsch, Ferdinand Aichhorn und Wang Lan stellten sie zur Verfügung.

Drachen, Schmetterlinge und Blumenmotive

Fotografien aus China vervollständigen die Ausstellung. Auf Schau-Tafeln findet man Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Ethnien. „Die Schau passt perfekt nach Delmenhorst, da die Unternehmerfamilie Lahusen (Norddeutsche Woll- und Kammgarnspinnerei) in den 1920er Jahren eine Handelsniederlassung in China hatte. 1929 wurde ein Fünftel der Waren nach China exportiert“, sagt Museumsleiter, Dr. Carsten Jöhnk.

Die Ausstellung wird unterstützt vom Konfuzius-Institut Hannover und steht unter der Schirmherrschaft von Ping Chen, Botschaftsrat für Kultur der Botschaft der Volksrepublik China in Deutschland. Sie wird am  Sonntag, 26. Februar, um 13 Uhr eröffnet. Der Sammler Friedhelm Petrovitsch ist persönlich anwesend und führt in die Ausstellung ein. Er reist nochmals am 3. August nach Delmenhorst, um dann einen weiteren, abendfüllenden Vortrag zu dem Thema der Ausstellung auf der Nordwolle zu halten.

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