Vorsicht vor „falschen Fuffzigern“

„Immerhin hat mein Chef jetzt ein Prüfgerät angeschafft“, sagt der 36-Jährige. Denn angeblich sei der Betrieb nicht der einzige seiner Art im Umfeld, in dessen Kasse sich jüngst Falschgeld befand. Eine sinnvolle Investition.

„Denn in der Regel nutzen Betrüger Strukturen, mit geringem Entdeckungsrisiko. Das heißt, sie gehen dorthin, wo sie glauben, nicht erkannt zu werden, also vorwiegend in Geschäfte, die Geld nicht kontrollieren“,  sagt Polizeisprecherin Franka Haedke.

2015 wurden so viele Blüten aus dem Verkehr gezogen wie noch nie

Dass aktuell vermehrt Blüten im Umlauf sind, kann sie jedoch nicht bestätigen. Seitens der Europäischen Zentralbank gibt eine andere Aussage: „2015 wurden so viele Euro-Blüten aus dem Verkehr gezogen wie noch nie. Fälscher setzen dabei vor allem auf Banknoten mit höherem Wert, am stärksten auf den  falschen Fuffziger“, heißt es.

Da in Kürze die neue 50-Euro-Banknote und damit nach dem 5er, dem 10er und dem 20er die vierte Stückelung der Europa-Serie kommt, ist also Obacht geboten. „Achtsamkeit ist aus zwei Gründen angebracht“, betont Andreas Röder, Falschgeld-Experte der Deutschen Bundesbank.

Fälscher wollen Restbestände loswerden

Fälscher würden zum einen darauf setzen, dass Verbraucher und Geschäftsleute den neuen Schein noch nicht kennen, zum anderen aber auch Restbestände alter 50-Euro-Blüten loswerden wollen.

Er selbst darf diese offiziell mit sich führen und hat auch vom echten neuen 50er seit Wochen schon einen Satz in der Tasche. Denn Röder gibt Seminare zum Thema „Sicherheit im Einzelhandel“.

Sicherheitsschulungen für Geschäftsleute

In dieser Funktion besucht er vornehmlich größere Firmen, schult aber auch Kleinunternehmer. „Diese Kurse machen wir in Kooperation mit der Handelskammer, über die man sich anmelden kann“, berichtet der Bänker.

Auch bei der Sparkasse Bremen bereitet man sich auf die neuen Noten vor – nicht nur durch routinemäßige Schulungen der Mitarbeiter.

50er komt ab 4. April in den Umlauf

„Das ist ein Standardprozess. Bevor die neue 50 Euro Banknote ab dem 4. April 2017 in Umlauf kommt, müssen unsere Dienstleister jedoch auch die Geldautomaten aktualisieren. Dieser Prozess läuft derzeit“, sagt Sprecherin Nicola Oppermann.

Doch was ist zu tun, wenn man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nur bedrucktes Papier statt ein legales Zahlungsmittel in der Tasche hat? Grundsätzlich gilt: Wer  Falschgeld erhalten hat, soll sich bitte sofort an die Polizei wenden.

Bei der Weiter- oder Rückgabe  macht man sich, genau wie bei der Herstellung von Falschgeld, strafbar. Ersatz gibt es für Falschgeld nicht.

Merkmale des neuen 50-Euro-Scheins

Die neue 50-Euro-Banknote ist nach der 5-, 10- und 20-Euro-Banknote die vierte Stückelung der Europa-Serie. Wie bereits die neue 20-Euro Banknote enthält der neue 50-Euro-Schein ein Porträt-Fenster im Hologramm.

Hält man die Banknote gegen das Licht, wird das Fenster durchsichtig.   Im silbernen Streifen auf der Vorderseite erscheinen beim Kippen das  e-Symbol, das Hauptmotiv und mehrfach die Wertzahl der Banknote.

Bei rückseitiger Betrachtung sind beim Kippen mehrere regenbogenfarbene Wertzahlen 50 zu erkennen.