Den 23. August 2013 haben die Mitglieder des Musikervereins Kulturbunker-Vulkan auch nach dreieinhalb Jahren nicht vergessen. An diesem Tag erhielt der Vorstand ein Schreiben vom Bauamt Bremen-Nord, mit dem den Mitgliedern untersagt worden ist, den Bunker weiter zu nutzen.
Zu unsicher sei es dort. Seit 1996 haben Bands aus der Region in dem Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg geprobt, gejammt und ihre Musik gemacht. Plötzlich war damit Schluss.
Seit diesem Tag ist im Bunker auf dem ehemaligen Vulkan-Gelände in Fähr-Lobbendorf viel passiert. Kabel wurden neu verlegt, Mauern hochgezogen, Wände gestrichen. Moderne Brandschutztüren ersetzen die rostigen Exemplare von 1943, das Gebäude ist in mehrere Brandschutzabschnitte eingeteilt und eine Entrauchungsanlage eingebaut worden.
Großteil der Arbeiten haben Vereinsmitglieder durchgeführt
Viele dieser Arbeiten mussten erfüllt werden, damit wieder Leben in den Hochbunker C 178 kommen kann. Denn in dem Schreiben vom August 2013 reihte das Bauamt zahlreiche Auflagen aneinander, die es zu erfüllen galt.
Diese Liste sei nun langsam abgearbeitet, sagt Andreas Brede, Vorsitzender des Musikervereins. Viel Arbeitszeit und Kraft stecke in den Maßnahmen. Der Großteil der Arbeiten ist von Brede und engagierten Mitgliedern selbst erledigt worden.
„Allein in diese dicken Wände ein Loch zu bohren ist ein Highlight“, sagt Frank Konditt, der als aktives Mitglied viele Arbeiten erledigt hat. Finanziert wurden die Maßnahmen mit einem Mix aus Einnahmen für die Proberäume, Spenden und aus Geldern, die die Mitglieder privat reingesteckt haben.
Kulturbunker wird zur Konzertlocation
Auch das Herzstück ist inzwischen fertig: Ein großer Saal mit Bühne und Bar, in dem Konzerte stattfinden sollen. Auch an einen Backstageraum mit Küche und Büro wurde gedacht. Die ersten Konzerte im Bunker könnte es schon im Sommer geben.
„Wir wollen in den nächsten ein bis zwei Monaten eine Begehung mit dem Bauamt machen und den Bunker abnehmen lassen. Wenn wir die Genehmigung haben, können wir mit den Auftritten starten“, sagt Brede. Die Bühne steht dann für Künstler und Bands aus der Region offen, die sich live präsentieren möchten – anfangs monatlich, später eventuell auch wöchentlich.
„Es lohnt sich für die Sache“
„Für Amateurbands ist es schwierig geworden, Auftrittsmöglichkeiten zu finden“, sagt Brede. Der 48-Jährige hat viele Jahre in Bands gespielt und diese Erfahrung selbst gemacht. So kam ihm die Idee für eine neue Location in Bremens Norden. Doch trotz der Ambitionen für regelmäßige Konzerte bleibe das Hauptaugenmerk des Vereins auf den Proberäumen und den Bands, die darin spielen, betont er.
Woher Brede die Motivation für die intensiven Umbaumaßnahmen der vergangenen Jahre genommen hat, weiß er manchmal auch nicht so genau. Doch die Vereinsmitglieder würden einen immer wieder mitziehen, sagt Brede.
„Und es lohnt sich für die Sache“, ergänzt Konditt, der Teil der Band Sleep Dirt ist. „Bands können hier 365 Tage im Jahr rund um die Uhr proben – soetwas findet man so schnell nicht wieder.“