Die Verträge sind unterzeichnet, das „Ariane 6“-Programm ist bereits gestartet: Mit Gebäude 111 ist das 7.700 Quadratmeter große so genannte „Integrationszentrum“ für die Oberstufe der europäischen Trägerrakete entstanden. Diese soll 2020 zum ersten Mal starten.
Kosten um die Hälfte reduziert
Als „bahnbrechend“ bezeichnete Pierre Godart, Geschäftsführer der Trägerraketenfirma Airbus Safran Launchers GmbH (ASL), dass die Produktion der „Ariane 6“ lediglich 50 Prozent von dem kosten werde, was noch die Vorgängerin „Ariane 5“ gekostet habe.
Zu den genauen Zahlen wollte Godart sich zwar nicht äußern, ASL sei bei Vertragsunterzeichnung jedoch mit 400 Millionen Euro Investitionskosten beteiligt gewesen.
Die Gründung von Kompetenzzentren, die Beteiligung der Kunden sowie die Nutzung bestehender Technologien und ein vereinfachtes Design machten es möglich, die „Ariane 6“ um die Hälfte günstiger zu produzieren, wie Godart erklärt.
3D-Technik ist Teil der Produktion
„Wir müssen eine Balance finden zwischen dem Risiko, also neuen Technologien, und Bewährtem“, so Godart weiter. Für die „Ariane 6“ setze man also auf ein neues Konzept, in das auch die Nutzung von 3D-Technik einbezogen werde. So könne man Lieferzeit und Kosten reduzieren, erklärte der Geschäftsführer.
In einem 3D-Raum ist es beispielsweise möglich, die Oberstufe der „Ariane 6“ im Maßstab 1:1 von allen Seiten zu sehen und Lösungen für bestehende Probleme zu finden. „Was wir so identifizieren und beheben können, kostet weniger als wenn wir es erst in der Halle angehen können“, so Godart weiter.
„Ariane 5“ startet in 2017 noch sieben Mal
Der Start der Produktion erfolgt parallel zur Initialisierung im März und April, die Vermarktung hat bereits begonnen.
Bis die „Ariane 6“ für ihren ersten Start in den Orbit bereit ist, setzt man bei ASL weiterhin auf die „Ariane 5“. Für das laufende Jahr sind laut Godart noch sieben Starts und acht Trägerraketenlieferungen geplant.