Mit insgesamt 6.018 Straftaten waren 2016 im Landkreis Osterholz genau 189 Delikte weniger zu verzeichnen als noch im Vorjahr. Dabei stieg die Aufklärungsquote leicht von 58,64 auf nun 58,81 Prozent. Diese Zahlen stellte das Führungspersonal der Polizeiinspektion Verden/Osterholz und des Polizeikommissariats Osterholz vor.
Besonders hob Inspektionsleiter Uwe Jordan dabei hervor, dass die Kriminalität Minderjähriger im Landkreis einen Tiefststand erreicht habe. Im Berichtszeitraum haben 317 minderjährige Tatverdächtige bis 18 Jahre 418 Straftaten begangen.
Abnahme minderjähriger Tatverdächtiger
Zum Vergleich: Im Jahr 2008 begingen noch 637 minderjährige Tatverdächtige 745 Straftaten. Die Anzahl minderjähriger Tatverdächtiger hat somit im Vergleich zu 2015 nochmals abgenommen und ist so niedrig wie nie zuvor. „Diese konstante Abnahme haben wir so, ehrlich gesagt, nicht vorausgesehen, freuen uns aber natürlich über die positive Entwicklung“, so Jordan.
Auch die Zahl der Körperverletzungen sank 2016 um 56 Taten auf nunmehr 568 Delikte. Die Zahl der Diebstähle stieg zwar von 5.660 (2015) auf 5.791 Taten an, positiv sei dennoch der Trend zu bewerten, dass man zum vierten Mal in Folge unterhalb der 6.000er Marke liege.
Delikte verschieben sich weiter ins Internet
Martin Erftenbeck, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, stellt generell eine Verschiebung der Deliktsfelder fest. „Heute lässt sich kaum noch ein Autoradio klauen. Stattdessen nimmt die so genannte Cyber-Kriminalität im Internet zu.“
Wurden früher auf der Straße Drogen gedealt, geschieht dies heute im Netz. „Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen“, so Inspektionsleiter Uwe Jordan.
Zahl der Wohnungseinbrüche steigt
Bauchschmerzen bereiten den Beamten nach wie vor die Wohnungseinbrüche. Diese Zahl lag 2016 inklusive der Einbruchsversuche bei 420 Taten im Landkreis – so viele wie in den vergangenen zehn Jahren nicht.
„Wir verzeichnen einen Trend hin zu professionell agierenden Banden, die großflächig arbeiten“, so Uwe Jordan. Dass die Anzahl der gescheiterten Versuche von 118 (2015) auf 162 stieg, wertet er als gutes Zeichen, dass es die Bürger den Tätern durch technische Präventionsmaßnahmen, aber auch etwa durch eine wachsame Nachbarschaft immer schwerer machten.