Die Künstler haben sich selber übertroffen. Sie präsentieren zwar immer noch Artistik, aber eben nicht nur. In der Show „Impulse“ wird das Genre um Anlehnungen an modernes Tanztheater und die Show Stomp erweitert. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Die Bühne ist in sphärisches Licht getaucht, auf der die Künstler eine meterhohe Wand, die aus Trommelfellen besteht, bespielen. Allerhand Scheinwerfer sorgen für eine beeindruckende Kulisse. Es wird schnell deutlich, bei diesem Programm stehen Sound, Tanz und Rhythmus im Mittelpunkt. Gekonnt verbinden die Artisten die einzelnen Programmpunkte, bei denen sie solo oder in wechselnden Gruppierungen zum Einsatz kommen, mit Tanz-, Trommel- oder Beatbox-Einlagen.
Rhythmus, Tanz und Körperkunst
Einer der Publikumslieblinge ist Jimmy Gonzales. Jonglage-Nummern sieht man zwar häufiger, aber nicht so wie sie der Franzose präsentiert. Er mischt seine ausgefeilte Technik mit Tanz, Bewegung, Dramaturgie und humorvollen Slapstickeinlagen. Es macht einfach nur Spaß ihm zuzusehen.
Für Spaß sorgt auch Daniel Sullivan. Das rothaarige Temperamentbündel ist ein Meister des Hula Hoop. Doch er setzt weniger auf Sinnlichkeit, sondern mehr auf Spiel und Spaß. Es ist unmöglich, sich nicht von seiner guten Laune anstecken zu lassen, wenn er scheinbar spielerisch mit den Hula Hoop-Reifen blödelt – und die Technik doch meisterhaft beherrscht – oder im engen Kostüm im irischen Stepptanz über die Bühne wirbelt und klappert.
Mehr als nur Artistik
Diese charmant-witzige Art der Darbietung ist den meisten Nummern dieser Show gemeinsam. Dafür sind auch Robert James Webber und Jonny Kay gute Bespiele. Sie beherrschen ihr Handwerk – der eine Schlagzeug und Percussion, der andere alles woran und womit man sich artistisch austoben kann, wie Hut, Besenstiel oder einen vertikalen Mast. Dabei führen sie ihr Können immer mit einem Spritzer Humor und einer spielerischen Leichtigkeit auf, die das Publikum begeistert.
Für sinnliche, atemberaubende Augenblicke sorgt dagegen vor allem Katharina Lebedew, die ihren Köper in alle möglichen und unmöglichen Richtungen verbiegen kann. Die wohl wichtigste Zutat der Show sind die Bewegung und Töne. Die Zuschauer erwarten zarte Melodien und fette Beats, die das Herz schneller schlagen lassen.
Den krönenden Abschluss bietet der Auftritt von Dennis MacDao. Der zierliche Tänzer steht inmitten von weißen Federn auf der Bühne, die dank mehrerer Ventilatoren und seiner schnellen Bewegungen, wie Schnee um ihn wirbeln.
„Impulse“ läuft in Bremen bis zum 7. Mai. Showtime ist immer von Mittwoch bis Sonntag.