Proteste gegen den geplanten Verkauf: Die Betriebsratsvorsitzende Katja Pilz gibt die spärlichen Informationen weiter, die sie selber hat. Foto: Schlie
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Gestra Bremen: Verkauf steht bevor

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Die Beschäftigten beim Armaturenhersteller Gestra in Bremen kommen nicht zur Ruhe: Nachdem es erst im vergangenen Jahr um den Abbau von 40 Arbeitsplätzen ging, soll das Unternehmen nun komplett verkauft werden.

Beim Unternehmen Gestra in Findorff kann man mittlerweile auf eine 115-jährige erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken, die eigentlich bis heute andauert. Bei Gestra erwirtschaftete man in den vergangenen Jahren  Gewinne.

Das reicht dem US-Konzern Flowserve, zu dem Gestra seit 2002 gehört, scheinbar allerdings nicht mehr aus. Im Zuge der Krise am Ölmarkt startete Flowserve im vergangenen Jahr bereits ein Sparprogramm dem über 1.000 Arbeitsplätze in ganz Europa zum Opfer fielen. Im Zuge der Neuausrichtung will sich der Konzern nun offensichtlich ganz von der Gestra trennen.

Der Verkauf von Gestra steht wohl direkt bevor

Bereits seit vergangenem Jahr sollen die Verkaufsverhandlungen laufen, die jetzt kurz vor dem Ende stehen. Nach Gewerkschaftsangaben will Flowserve noch in dieser Woche die Verhandlungen zum Abschluss bringen und einen Käufer präsentieren.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen hat die IG Metall am Dienstagmorgen zu einer Kundgebung auf dem Firmengelände aufgerufen, um die Belegschaft zu informieren. Dabei konnten die Betriebsratsvorsitzende Katja Pilz und Dr. Ernesto Harder von der IG Metall den Angestellten allerdings wenig Neues sagen.

Wenig Informationen über den Gestra-Verkauf

„Wir sind jetzt in der heißen Phase des Verkaufs, bekommen als Betriebsrat aber keine gesicherten Informationen“, erklärte Pilz. Nach Gewerkschaftsinformationen sind gegenwärtig nur noch zwei bis drei Investoren im Rennen, wobei es sich wohl um direkte Wettbewerber aus den USA und einen Investor aus Deutschland handelt.

Pilz befürchtet nun, dass es bei einem Verkauf an die amerikanischen Bieter zu massiven strukturellen Veränderungen und einem Arbeitsplatzabbau komme. Und das obwohl man am Standort über eine schlagkräftige Mannschaft verfüge, „die seit Jahren hohe Gewinne erwirtschaftet.“

„Wir haben hier einen Konzern bei dem die Menschen keine große Rolle spielen. Die Zahlen stehen im Vordergrund und es gibt keine positiven Signale an die Belegschaft“, ärgerte sich Harder. Zugleich formulierte er als Ziel, dass alle 400 Arbeitsplätze bei Gestra in Findorff erhalten werden müssen.

Zudem forderten Pilz und Harder den Erhalt des Unternehmens auch nach einem Verkauf und mehr Informationen von den Konzernspitzen zur Zukunft des 1902 gegründeten Traditionsfirma.

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