Mehr als 2.600 Schrotträder haben die Mitarbeiter des Umweltbetriebs Bremen (UBB) seit 2010 in der Hansestadt eingesammelt und entsorgt. Insbesondere am Hauptbahnhof, im Viertel sowie in der Neustadt stellen sie ein großes Ärgernis für diejenigen dar, die ihr Zweirad sicher anschließen wollen.
Zudem werden sie als Abfall wahrgenommen und verschandeln das Straßenbild.
Senator: Stellplätze sind für Bremen
Mit der „Aufräumaktion Schrotträder“ gehen die Mitarbeiter des UBB den Fahrradleichen an ihren rostigen Kragen – unter Einsatz von Flex und Bolzenschneider.
„Gute und zahlreiche Möglichkeiten, die Räder sicher abstellen zu können, sind sehr wichtig für eine Fahrradstadt wie Bremen“, sagte Umwelt- und Verkehrssenator Dr. Joachim Lohse (Grüne) gestern im Rahmen einer „Schrottrad-Tour“.
Rückverfolgung oft schwierig
51 Räder kamen in Findorff, der Neustadt und in Mitte zusammen. „In der Regel handelt es sich nicht um Diebesgut. Es ist aber schwer, zurückzuverfolgen wem so ein Fahrrad gehört“, so Antje von Horn, Sprecherin des UBB.
Während ihrer Routinetouren markieren die UBB-Mitarbeiter alle vier Wochen die schrottreifen Räder mit einer Banderole. Die Besitzer haben dann wiederum vier Wochen Zeit, ihr Gefährt vor der Verwertung zu retten.
Aufbereiten und ausschlachten
Melden sie sich nicht, werden die Fahrräder zusammen mit der Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (WaBeQ) eingesammelt, abtransportiert, sechs Monate lang gelagert und dann aufbereitet oder ausgeschlachtet.
Eine große Zahl kann schließlich wieder gefahren werden. Jährlich werden sozialen und nicht-kommerziellen Einrichtungen so etwa 400 Recycling-Räder zur Verfügung gestellt. Die Kosten der Entsorgung belaufen sich auf etwa 50.000 Euro pro Jahr und werden über die Abfallgebühr finanziert.