Arbeiten gemeinsam am Projekt „Mobil im Alter": Ulrike Gerhard (v.l.), Herbert Kubicek und Juliane Jarke. Foto: pv Arbeiten gemeinsam am Projekt „Mobil im Alter": Ulrike Gerhard (v.l.), Herbert Kubicek und Juliane Jarke. Foto: pv
Interview

„Wichtig für soziale Inklusion im Stadtteil“

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Das Projekt „Mobil im Alter“ soll Senioren das Leben leichter machen. Nach der ersten Phase soll es demnächst in Hemelingen weiter gehen. Ulrike Gerhard zieht eine Zwischenbilanz und verrät im Interview, was noch kommt.

Weser Report: Wie hat sich das Projekt seit dem Start im vergangenen Jahr entwickelt?

Seit dem Start im Juni 2016 haben wir uns regelmäßig alle zwei bis drei Wochen mit einer festen Gruppe von elf älteren Osterholzern getroffen und gemeinsam einen Prototypen für einen digitalen Stadtteilwegweiser entwickelt.

Gemeinsam mit den Teilnehmern haben wir an der Auswahl der Inhalte, der Beschaffung der entsprechenden Daten sowie an der Art der Darstellung und am Interfacedesign gearbeitet. Entstanden ist ein kartenbasierter digitaler Stadtteilwegweiser für ältere Menschen in Osterholz, der als Testversion über bremen.de/osterholz/senioren angeboten wird.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass Aktivitäten – seien es kulturelle oder eben beispielsweise Unternehmungen im Freien – und die entsprechenden Informationen eine wichtige Rolle für die soziale Inklusion im Stadtteil spielen.

Was passiert in den kommenden Wochen?

Aktuell wird die Anwendung getestet. Wir haben Nutzungstests sowohl mit unseren Teilnehmern als auch mit Osterholzer Heimbewohnern durchgeführt, die nicht am Projekt beteiligt waren. Auf der Startseite findet sich außerdem ein Link zu einem Online-Fragebogen für die Bewertung und Evaluation.

Der digitale Stadtteilwegweiser Osterholz wird inhaltlich-redaktionell überarbeitet. Wir planen die Entwicklung eines zweiten digitalen Stadtteilführers für den Stadtteil Hemelingen. Dabei geht es uns zum einen darum, aus unseren Erfahrungen aus der ersten Phase zu lernen, also wie man ältere Menschen in solche Prozesse am wirksamsten einbinden kann, und den Beteiligungsprozess zu verbessern.

Außerdem soll die Anwendung weiterentwickelt und auf die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der Hemelinger Senioren hin angepasst werden.

Was war der größte Erfolg bisher?

Dass wir elf Leute für unser Projekt begeistern konnten, die regelmäßig über ein dreiviertel Jahr hinweg aktiv und mit Freude mit uns gearbeitet haben. Außerdem waren die Teilnehmer mit dem Ergebnis sehr zufrieden, haben aber auch den Prozess als gewinnbringend empfunden, insbesondere weil sie dadurch ihren Stadtteil ganz neu entdeckt und kennengelernt haben.

Und, dass wir auch von älteren Menschen in Osterholz, die nicht am Projekt teilgenommen haben, sehr positive Rückmeldungen zum Stadtteilführer bekommen haben.

Was soll noch erreicht werden?

Die Boris-Gruppe in Osterholz wird die inhaltlich-redaktionelle Pflege der Daten zu schönen Plätzen übernehmen. Unsere Erfahrungen sollen in einen sogenannten „Best practice guide“ münden, der Akteuren und Organisationen, die für ältere Menschen relevante Dienste oder Services anbieten – zum Beispiel Verwaltungen, Dienstanbieter oder Softwareentwickler, helfen soll, diese partizipativ, das heißt unter Einbezug der Zielgruppe, zu entwickeln.

Zur Person Ulrike Gerhard 

Ulrike Gerhard hat Soziologie und Medienkultur studiert. Seit Februar 2016 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Informationsmanagement (ifib) an der Uni Bremen.

Gemeinsam mit der Projektleiterin Juliane Jarke und Herbert Kubicek arbeitet Gerhard dort im EU-Projekt MobileAge an der Durchführung der Feldarbeit im Projektstandort Bremen.

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