Für die Mitarbeiter dürfte es ein Schock gewesen sein: Am Montag verkündete das amerikanische Mutterunternehmen Flowserve, dass der Armaturenhersteller Gestra für 186 Millionen Euro an Spirax-Sarco verkauft wird.
Es herrschte zunächst Stille und große Betroffenheit, so die Betriebsratsvorsitzende Katja Pilz. Schließlich hat die Belegschaft zuletzt noch in der vergangenen Woche gefordert, nicht an einen direkten Konkurrenten zu verkaufen. Die Gewerkschafter befürchten, dass es durch die Überschneidungen bei den Produkten zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommen könnte.
Der Gestra-Verkauf kam nicht überraschend
Für die Gestra-Mitarbeiter kam die Nachricht vom Verkauf nicht überraschend. Bereits seit Monaten machten Verkaufsgerüchte die Runde, die in der vergangenen Woche in der Gewissheit eines unmittelbar bevorstehenden Verkaufs gipfelten.
Allerdings hoffte man in Findorff bis zuletzt noch darauf, dass das Unternehmen nicht an einen direkten Mitbewerber verkauft wird. Dabei dämpfte aber schon Ernesto Harder von der IG Metall auf einer Betriebsversammlung allzu große Hoffnungen: „Wir haben hier einen Konzern bei dem die Menschen keine große Rolle spielen. Die Zahlen stehen im Vordergrund und es gibt keine positiven Signale an die Belegschaft.“
Die Gestra-Mitarbeiter machen sich Sorgen
„Jetzt steht die Belegschaft erstmal bedröppelt da. Bei den Mitarbeitern macht man sich große Sorgen um die Zukunft“, erklärt Pilz: „Von Spirax-Sarco heißt es zwar ‚wir wollen gemeinsam wachsen‘, wie das wirklich aussehen soll, kann sich von uns aber noch keiner wirklich vorstellen.“
Wie die Pläne der Briten nun konkret aussehen weiß man unterdessen noch nicht. Deshalb haben Betriebsrat und Gewerkschaft mehr Informationen gefordert und ein Konzept zur Sicherung des Standortes und der Arbeitsplätze.
Stimmt das Bundeskartellamt zu, soll die Betriebsübergabe bereits in diesem Quartal erfolgen. Spätestens zum 1. Juli würde Gestra dann zurSpirax-Sarco gehören.