Gesprächsrunde Regina Schröder von der CIMA erläutert dwfg-Geschäftsführer Axel Langnau, Hans-Ulrich Salmen (Vorsitzender Förderverein der örtlichen Wirtschaft), Deniz Kurku (Aufsichtsratsvorsitzender dwfg) und Oberbürgermeister Axel Jahnz (von links). Foto: Lürssen
Standortmarketing

Der Stadt Delmenhorst fehlt eine klare Identität

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Delmenhorst hat kein grundsätzlich schlechtes Image. Das ist ein zentrales Ergebnis der Bürger-Befragung zur Erarbeitung eines Standortmarketing-Konzeptes. Das Problem: Der Stadt fehlt eine klare Identität.

Das zeigte sich bei einer repräsentativen Telefonbefragung von mehr als 1.000 Menschen innerhalb und außerhalb von Delmenhorst durch die Firma CIMA. Das Beratungsunternehmen soll im Auftrag der Delmenhorster Wirtschaftsförderungsgesellschaft (dwfg) ein Standortmarketingkonzept erarbeiten.

So war die häufigste Antwort von Nicht-Delmenhorstern auf die Frage, was sie vor Augen haben, wenn sie an Delmenhorst denken, dass sie nichts vor Augen haben. Je weiter sie von Delmenhorst entfernt wohnen, desto diffuser wird das Bild.

Die Delmenhorster sehen am häufigsten (30,1 Prozent) Grün, Natur und die Graft vor ihrem inneren Auge. Top-Antwort Nummer zwei ist der Wasserturm (20,3 Prozent).

Delmenhorster denken spontan an Leerstand

Auf die Frage, was ihnen spontan einfällt, wenn sie an Delmenhorst denken, assozierten die Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt selbst am häufigsten den Begriff „Leerstand“ (18,24 Prozent). Es folgen wiederum Wasserturm und Grün, Natur, Graft (je 15,9 Prozent) und die Grafttherme mit 12,16 Prozent. Begriffe wie Heimat oder Zuhause tauchten dagegen unerwartet selten auf.

Unter anderem daran zeige sich, dass es an einer klaren Identität fehle, so Regina Schröder von der CIMA. „Starke Defizite gibt es in der Wahrnehmung als Stadt mit Zukunftsperspektive, Wirtschaftskraft und als Einkaufsstadt“, benennt sie die Schwächen.

Das gilt auch für die Sicht von Außen. „Das negative Image wird deshalb durch das Tagesgeschehen bestimmt“, erläutert sie. Da es kein manifestiertes Bild gebe, füllten die Menschen die Leere aufgrund aktueller Nachrichten auf.

Chance für die Markenbildung

Für die Markenbildung und das Standortmarketingkonzept stellt das eine Chance dar. „Es wäre viel schwieriger, ein festgesetztes Negativbild zu bearbeiten“, meint Schröder. Stattdessen gelte es im Fall von Delmenhorst die Leere zu füllen.

Der Zeitpunkt dafür scheint günstig, denn die Entwicklung der Stadt wird seit zwei bis drei Jahren positiv beurteilt. So gehen beispielsweise 40 Prozent der befragten Unternehmer davon aus, dass sich die Stadt in den kommenden fünf Jahren positiv entwickeln wird. Nur 21 Prozent erwarten eine negative Entwicklung.

Aufbruchstimmung für Standortmarketingkonzept nutzen

„Es ist vieles dabei, was man zwar irgendwie weiß, aber gar nicht so im Bewusstsein hatte“, lautete das Resümee von dwfg-Geschäftsführer Axel Langnau nach der Präsentation.
Hans-Ulrich Salmen, Vorsitzender des Fördervereins der örtlichen Wirtschaft, sprach von einer bemerkenswerten Aufbruchstimmung. „Das spüren wir in der Wirtschaft auch.“ Man solle diese Chance nutzen, um Delmenhorst zu gestalten.

Nach Abschluss der Analysephase gilt es für die Markenexperten nun, eine Positionierung für die Stadt heraus zu arbeiten. Dabei steht die Frage im Vordergrund, was Delmenhorst bieten kann, was andere nicht bieten. Dazu passend soll dann ein Markenprofil gezimmert werden, das diese Alleinstellungsmerkmale betont. „Im August/September werden wir Ergebnisse liefern“, kündigt Langnau an.

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