Mit einem Programm für jeden, könne das Bürgerhaus in Vegesack punkten, sagte Malte Prieser, einer der beiden Geschäftsführer des Kulturbüros Bremen-Nord. Er wies auf das Kulturticket hin, mit dem Leistungsbezieher vergünstigt viele Veranstaltugen besuchen könnten. Zudem werde ein Programm für alle Altersklassen geboten. Insbesondere die Zahl der Kinder sei gestiegen, freute sich Prieser.
„Es gibt nicht nur Veranstaltungen“, sagte Hausleiterin Antje Preuschoff. „Wir sind ein Bürgerhaus. Täglich laufen bei uns rund 500 Menschen durch.“ Mehr als 30 ständige Gruppen, wie der ADFC, Martinsclub und der Senioren-Kreativ-Treff, würden das Haus nutzen. „Im Bürgerhaus wird Integration gelebt. Die Menschen treffen dort aufeinander“, so Preuschoff weiter.
Mittagstisch war bisher stark defizitär
Brigitte Palicki (Bürger in Wut) hingegen wollte von der positiven Entwicklung nichts sehen: „Es ist leer.“ Würde man sich anders orientieren, wären Besucherzahlen von 600, 700 Personen möglich. Einen anderen Eindruck hat SPD-Fraktionssprecher Wilfried Sulimma: „Es gibt ein ausgewogenes Programm und man begegnet sich im Bürgerhaus.“
Ein weiteres zentrales Thema war der Mittagstisch im Bürgerhaus. Man entschied sich dazu, das Angebot zum Jahresanfang umzustellen, da der Mittagstisch „stark defizitär“ und die Nachfrage gesunken sei, wie Torsten Fink, im Kulturressort verantwortlich für die Bürgerhäuser in der Stadt, dem Beirat mitteilte.
Derzeit gebe es eine Zwischenlösung, „um ein Angebot von Essen zu günstigen Preisen zu haben“, so Fink weiter. Besucher könnten aktuell zwischen Suppe und Salat wählen. Fink weiß auch: „In der Küche muss es eine Lösung geben. Sie ist groß und professionell ausgestattet“, sagte Fink.
Beirat Vegesack begrüßt die Idee eines inklusiven Mittagstisches
Prieser berichtete, dass man auf ein interessantes Projekt gestoßen sei, das als Vorbild für den Mittagstisch im Bürgerhaus dienen könnte: „Die Küche soll ein Bereich werden, wo Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten“, so Prieser. Dieser Baustein fehle noch im Bürgerhaus.
„Es ist richtig, die Handbremse zu ziehen“, sagte CDU-Fraktionssprecher Torsten Bullmahn. Er schlug unter anderem vor, eine Kochgruppe zu etablieren oder Ehrenamtliche zu suchen, um das Problem zu lösen. Wann genau es eine dauerhafte Lösung für den Mittagstisch gibt, vermochte niemand zu sagen. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, sagte Fink und befinde sich in Verhandlungen.
Der Idee eines inklusiven Mittagstisches steht der Beirat Vegesack positiv gegenüber. Mit großer Mehrheit begrüßten die Beiratsmitglieder dieses Ziel.