WKB-Vorstandsvorsitzender Christian Weber mit Karl-Heinz Radisch und Steffen Lehrmann vom DRK Bremen. Foto: Schlie WKB-Vorstand Christian Weber (v.r.) mit Steffen Lehrmann und Karl-Heinz Radisch vom DRK Bremen bei der Entleerung des Lochs am Montag. Foto: Schlie
Spendenaktion

Bremens berühmtestes Loch hat einen guten Zweck

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Geld reinstecken und einen der vier Bremer Stadtmusikanten krähen, miauen, bellen, oder I-AA-en hören: Das „Bremer Loch“ erfreut etliche Touristen und Einheimische. Dieses Jahr ist eine Rekordsumme zusammen gekommen.

150.000 Euro konnten seit 2008 mit dem  „Bremer Loch“ gesammelt werden. Geld, das jedes Jahr für einen guten Zweck gespendet wird. Die Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe (WKB) betreibt das Loch. Einmal jährlich am 22. Mai, wird es traditionell geleert.

So auch am Montag: Zwei Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) des Bremer Kreisverbands öffneten mit Spezialwerkzeug den sicher verschlossenen Deckel auf dem die Worte stehen: „Do wat rin in’t Bremer Loch.“

Der Zufall entscheidet

Und das „wat rin gedot“ war, konnte sich sehen lassen: 17.409, 17 Euro – eine Rekordsumme, die diesmal an die Bahnhofsmission Bremen gehen soll, eine Anlaufstelle für hilfsbedürftige Reisende oder Besucher des Hauptbahnhofs. 

„Eigentlich wird das Loch etwa ein- bis zweimal die Woche geleert“, erklärt Karl-Heinz Radisch vom DRK-Kreisverband, der zusammen mit seinem Kollegen Steffen Lehrmann für die Öffnung verantwortlich ist. So würden etwa 400 bis 600 Euro wöchentlich in das etwa 1,5 Meter tiefe Loch gesteckt.

Es fällt auf dem Weg in einen Auffangbehälter, der seit einem Wasserschaden einer Taucherglocke ähnelt, durch eine Lichtschranke, womit die Stadtmusikanten-Stimmen ausgelöst werden. Welche das ist, entscheidet das Zufallsprinzip – unabhängig von der Geldsumme.

Anekdoten vom Loch 

„Bevor das Geld zur Bank gebracht werden kann, muss es erstmal sauber gemacht werden“, sagt Radisch, „da wird schon auch viel Mist reingesteckt.“ Von Gerhard Schröder jedenfalls nicht, denn als der ehemalige Bundeskanzler zu Besuch war, „hat der Gerd auch mal zwanzig Euro reingesteckt“, erinnert sich Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft und WKB-Vorstandsmitglied.

„Das war noch zu Zeiten der Agenda 2010. Das führte zu unbequemen Fragen der anwesenden Journalisten“, erzählt Weber amüsiert. Die Idee mit dem Loch habe Schröder dennoch gefallen, so Weber. „Die ist weltweit patentiert.“ Es habe schon viele Anfragen von anderen Städten gegeben. „Doch die dürfen nicht“, sagt Weber. 

Bei Weitem nicht die einzige Anekdote zu dem Loch: „Nicht selten verwechseln Leute das Loch mit einem Abwassergitter, welches etwa einen Meter daneben liegt“, gibt ein Mitarbeiter der Bürgerhilfe zum Besten. Doch statt Tiergeräuschen mache es dann nur „Plopp“. 

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