Sven Tzschoppe, Stephani Bartel und Robert Fernitz (v. l.) nahmen sich freiwillig des Steingartens in Kattenturm an. Foto: Füller Sven Tzschoppe, Stephani Bartel und Robert Fernitz (v. l.) nahmen sich freiwillig des Steingartens in Kattenturm an. Foto: Füller
Kattenturm

Anwohner legen Steingarten in Obervieland frei

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Nicht nur meckern, sondern selber anpacken und Dinge verändern – das dachten sich Stephani Bartel und ihre Freunde, als sie begannen, den Steingarten in Kattenturm freizulegen.

Wer ist für den Steingarten nahe des Bürgerhauses Obervieland zuständig?  Vor dieser Frage standen Stephani Bartel und ihre Mitstreiter, als sie entschieden, die Rondelle wieder nutzbar zu machen. „Wir haben uns durchgefragt und irgendwann erfahren, dass das Kulturressort unser Ansprechpartner ist“, sagt Bartel.

Die Steinrondelle waren völlig überwuchert. Foto: Füller

Sie selber und viele ihrer Nachbarn haben die ruinenartigen Mauern bereits in der eigenen Kindheit zum Spielen genutzt. Nun fanden sie es schade, dass das Kunstwerk von Jahr zu Jahr immer mehr verschwand – unter Erde und Unkraut. 

Absprache mit dem Umweltbetrieb

„Wir wollten, dass auch unsere Kinder die Gelegenheit haben, dort zu spielen“, sagt die 31-Jährige. Außerdem könne man den Platz auch wunderbar mit der ganzen Familie und Nachbarschaft nutzen, so die Mutter dreier Kinder weiter. „Jeder kann meckern, aber man kann auch einfach selber etwas anpacken und verbessern, sagt Ihr Nachbar Robert Fernitz.

Kurzum wurde mit dem zuständigen Ressort sowie dem Umweltbetrieb Bremen(UBB) eine Vereinbarung geschlossen: Die Nachbarn legen den Steingarten frei, UBB kümmert sich um die Entsorgung des anfallenden Abfalls. Die Werkzeuge lieh die kleine Truppe sich bei Freunden und Bekannten.

Vor fast 35 Jahren erbaut

Gebaut worden waren die Steinkreise mit zahlreichen Mosaiken und Sitzgelegenheiten im Jahr 1983 von Schülern der angrenzenden Schule in Kattenturm. Im Laufe der Jahre gerieten sie in Vergessenheit.

„Wir waren ganz verwundert, als wir gesehen haben, dass auch die Böden gepflastert sind und es richtige Sitzgelegenheiten darin gibt“, sagt Bartel. Rund zehn Zentimeter Erde habe  sich auf dem Untergrund befunden, als die Gruppe ihre Arbeit begann.

Inzwischen sind sie zu einem großen Teil wieder nutzbar. Foto: Füller

Inzwischen sind sie zu einem großen Teil wieder nutzbar. Foto: Füller

Feinarbeiten halten auf

Diese wollten sie ursprünglich nur an Samstagen erledigen, dann ging aber alles schneller als gedacht: „Es kamen immer mehr Helfer dazu. Sie sahen uns und fragten, ob wir noch Unterstützung brauchen“, sagt Fernitz. Und so konnte innerhalb der ersten Woche bereist mehr als die Hälfte der Rondelle freigelegt werden.

Die groben Arbeiten sind inzwischen geschafft, für die Feinarbeiten benötigen sie jedoch einige Wochen. „Wir machen das ja nicht hauptberuflich und haben nicht jeden Tag Zeit“, so Bartel weiter.

Die Bäume und Büsche entlang des Fleets durfte die Truppe ebenfalls zurück schneiden. „Nun wollen wir eine Barriere am Wasser bauen, damit auch die kleineren Kinder sicher sind“, sagt die 31-Jährige.

Mülleimer sollen her

Für die Zukunft hoffen die Nachbarn, dass der Steingarten wieder viel genutzt wird: „Wir sind da aber guter Dinge“, so Fernitz. Von der Stadt wünschen die Freiwilligen sich nun noch Mülleimer.

„Wenn das nicht geht, versuchen wir es mit Spenden. Um die Entsorgung des Mülls würden wir uns auch kümmern“, so Bartel. Die Fertigstellung feiern die Nachbarn dann gemeinsam und laden alle Interessierten ein, dabei zu sein.

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