Seit mehr als zehn Jahren beobachten Wissenschaftler einen dramatischen Rückgang der Bestäuber. Neben dem Einsatz von Pestiziden und der Ausbreitung von Schädlingen gilt vor allem der Rückgang des Lebensraumes als eine der zentralen Ursachen.
„Die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft und umfangreicher Siedlungs- und Straßenbau führen zu einer schleichenden Veränderung unserer Kulturlandschaft“, erklärt Martin Clausen, der an der Stedinger Landstraße in Delmenhorst den Demeterhof betreibt. Honig-, Wildbienen und Schmetterlingen gehe dadurch die Nahrungsgrundlage verloren.
Auf Bestäuber angewiesen
„Die Folgen sind nicht nur für den Naturhaushalt gravierend. Auch wir Menschen sind auf die Bestäubungsleistungen der Insekten angewiesen“, weiß Clausen.
Ein Zeitungsartikel machte ihn auf das Netzwerk Blühende Landschaft aufmerksam. Die Vereinigung setzt sich bereits seit 14 Jahren für die Verbesserung der Lebensgrundlagen für Biene, Hummel & Co ein. „Als der Biolandwirt und Imker war ich natürlich gleich begeistert und wollte meinen Teil beitragen“, sagt er.
Blühende Landschaft erhofft
Deshalb entschloss er sich, eine seiner Ackerflächen von knapp einem Hektar zur Verfügung zu stellen. „Wir säen etwa 55 verschiedene Sorten Kultur- und Wildblumen und hoffen auf eine im wahrsten Sinne des Wortes ‚Blühende Landschaft‘“, berichtet er.
„Wir legen keinen gepflegten Bauerngarten an, sondern wollen eine große Fläche schaffen, auf der möglichst viele Insekten Nahrung, Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeiten finden.“ Im Sommer können sich dann Interessierte auf der frei zugänglichen Fläche ein eigenes Bild vom Gelingen des Versuchs machen, der zunächst für fünf Jahre fortgesetzt werden soll.
„Unsere Hoffnung ist natürlich auch, dass sich interessierte Bürgerinnen und Bürger anregen lassen, auch auf kleineren Flächen im eigenen Garten solch kleine Blühflächen anzulegen. Jeder Quadratmeter hilft!“, appelliert Clausen. Weitere Informationen unter www.mellifera.de/bienenbluetenreich