In knapp zweieinhalb Wochen startet die Freilichtbühne Lilienthal mit ihrem Familienstück „Schneewittchen und die sieben Agenten“ in die neue Spielzeit. Elke Ohlrogge bringt rund 50 Laienschauspieler in einer modernen Märchenfasssung zusammen, die „ganz ohne Blutvergießen“ auskommt.
„Auf das Publikum warten einfallsreiche Dialoge und witzige Typen“, verspricht die Regisseurin. Seit Anfang Februar wird geprobt, dreimal die Woche kommt ihr Ensemble zusammen, jede Rolle ist doppelt besetzt.
Zwerge, die Geheimagenten sind und kein gläserner Sarg
Die Zwerge im Stück gehen einem Beruf als Geheimagenten nach und der Zauberspiegel wird zwar der Wahrheit verpflichtet bleiben, überrascht dabei aber immer mit gewissen Frechheiten. Beim vergifteten Apfel, den Schneewittchen anbeißen soll, mag es eine überraschende Wendung geben, „wir haben keinen gläsernen Sarg als Requisite“, verrät Elke Ohlrogge.
Das Stück wird einiges an Tempo aufnehmen, nicht zuletzt durch die von Marcus Schirmer komponierte Musik. „Gerade mit den Liedern und Tänzen erreichen wir es, dass die Kinder etwas aus dem Theater mitnehmen können“, ist sie überzeugt.
Abends wartet die Freilichtbühne mit einer Komödie auf
Das weitere Stück der Saison, das sogenannte Abendstück, wird dieses Jahr heiter ausfallen. Nach „Dracula“ und „Der Name der Rose“ kommt eine Komödie auf die Freilichtbühne. Ganz im italienischen Stil des 18. Jahrhunderts entsteht eine Kulisse, die Florenz zeigt. Gegeben wird „Der Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni. „Aber das Stück ist ganz und gar nicht von gestern, der Stoff brandaktuell“, sagt Rolf Meyer.
„Trufaldino“, ein Diener hat ständig Hunger. Ja, er wird zu Beginn sogar die Zuschauer anbetteln. Er versucht durchs Leben zu kommen, indem er gleich zwei Herren dient. „Das war also schon einmal eine Zeit, in der man zwei Jobs benötigte“, sagt Rolf Meyer und sieht sich fast in der Gegenwart. Ohne erhobenen Zeigefinger komme die Komödie aus, die unterhaltsam sein möchte und auch zum Nachdenken anregt. Regisseur Bernd Poppe hat den Stoff kurzweilig für die Lilienthaler Bühne bearbeitet. Herausgekommen ist eine Komödie mit viel Verwechslungsspielen, einer Romanze und vielleicht einem Happy End. „Boulevardtheater im klassischen Stil“, sagt Rolf Meyer. Premiere ist am Freitag, 16. Juni, ab 20 Uhr.
Nach Saisonschluss wird die Freilichtbühne saniert
Der gesamte Spielplan und eine Übersicht der Vorverkaufsstellen ist im Internet unter www.freilichtbuehne-lilienthal.de abrufbar. Nach dieser Saison wird die Freilichtbühne nach über 30 Jahren saniert. Wie und in welcher Form, das werde man zu gegebener Zeit verraten, es liefen auch noch Beratungen dazu, so Theaterchefin Ulla Hark-Sommer, Dienstagnachmittag bei der Präsentation des neuen Spielplans.