Gemeinsam mit Bürgerschaftspräsident Christian Weber (vierter v. l.) und Bürgermeister Carsten Sieling (sechster v. l.) wurde das Kraftwerk offiziell in Betrieb genommen.Foto: Schlie
Energiewende

Mittelsbüren: Das Kraftwerk ist eingeweiht

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Nach einer Bauzeit von fünf Jahren und einem Regelbetrieb von sechs Monaten wurde das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk am Freitag offiziell eingeweiht. Insgesamt kostete der Bau 450 Millionen Euro.

„Für den Wirtschaftsstandort Bremen ist die Investition von 450 bis 500 Millionen eine nachhaltige Stärkung. Wir brauchen solche Investitionen in die Zukunft“, freute sich Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) bei der Feierstunde auf dem Stahlwerke-Gelände bei Mittelsbüren.

Der Bau des Kraftwerkes war ein Kraftakt

Dennoch war der Bau für den Hauptgesellschafter swb (51,76 Prozent) und ihre vier Partner ein gewaltiger Kraftakt. Zumal es in der Bauphase immer wieder Probleme gab, die in der Summe zu einer dreijährigen Verzögerung führten.

Seit dem 1. Dezember 2016 ist die Anlage nun im Regelbetrieb. „Es hat funktioniert. Manchmal mit etwas Mühe, aber es hat funktioniert“, sagte swb-Vorstand Dr. Torsten Köhne und zeigte sich mit dem Verlauf der ersten sechs Monate sehr zufrieden: „Wir konnten im ersten Quartal 2017 die ursprünglich für das gesamte Jahr geplante Menge produzieren und verkaufen.“

Das lag vor allem am Bahnstrombedarf und dem erhöhten Strombedarf durch den kalten Winter in Frankreich und die dortigen Probleme mit den Kernkraftwerken. Zugleich gab es längere Zeiträume mit sogenannter Dunkelflaute, wenn keine Energie aus Windkraft oder Solaranlagen produziert werden kann. Genau dafür ist das GKB ausgelegt und kann sehr flexibel Energie produzieren und so die fehlende regenerative Energie im Stromnetz ausgleichen.

Gaskraftwerke für Energiewende notwendig

„Dass Gaskraftwerke wie das GKB für eine erfolgreiche Energiewende notwendig sind, ist ja unbestritten, leider fehlen immer noch die politischen Rahmenbedingungen, damit eine solche Anlage auch nachhaltig wirtschaftlich abgesichert ist“, bedauert Köhne.

Von den zahlreichen Gästen gab es dafür viel Lob für die „absolut imposante Anlage“, wie Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) formulierte. Insgesamt kann das neue Kraftwerk jährlich 1,8 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren – das entspricht dem Jahresverbrauch aller Haushalte einer Großstadt.

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