Die Paten können in Schulen, Kitas und in den Familien selbst zum Einsatz kommen. Foto: Pixabay Die Paten können in Schulen, Kitas und in den Familien selbst zum Einsatz kommen. Foto: Pixabay
Vegesack

Willkommensinitiaitve sucht Schulpaten

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Seitdem viele Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht werden konnten, hat sich auch die Form der Unterstützung verändert. Es geht nun mehr darum, für eine gelungene Integration zu sorgen. Dafür werden noch Paten gesucht.

Die Arbeit für die Willkommensinitiative habe sich in den vergangenen Monaten gewandelt, sagt Joachim Windheuser, Sprecher der Willkommensinitiative Vegesack. „Das Willkommen ist etwas weniger geworden, dafür steht jetzt die Integration im Vordergrund.“

Viele Familien und Einzelpersonen konnten erfolgreich in Wohnungen vermittelt werden. „Der Bedarf hat sich verschoben“, sagt Windheuser.

So würden jetzt nicht mehr Ehrenamtliche für die Sammelunterkünfte benötigt, sondern Paten, die in den Familien, in den Kitas und an Schulen zum Einsatz kommen. Im Bereich Schule gehe es laut Windheuser vorallem darum, die Schüler in den Vorklassen zu unterstützen und gegebenenfalls Nachhilfe in Deutsch und anderen Fächern zu geben.

Schulpaten vermitteln unter anderem die deutsche Sprache

„Die Paten sind aber auch Vermittler zwischen Familie und Schule“, sagt Windheuser. Er hat festgestellt, dass viele Eltern von Flüchtlingskindern einen übertriebenen Respekt gegenüber den Lehrkräften hätten. Das führe sogar so weit, dass sich die Eltern nicht trauen, Themen anzusprechen. „Die Paten können die Furcht nehmen und die Eltern ermutigen, selbst Fragen zu stellen“, sagt Windheuser.

Eine dieser Schulpaten ist Angelika Antpöhler. Sie unterstützt seit zehn Jahren Familien, die nach Deutschland geflüchtet sind. Zurzeit betreut sie einen Jungen aus Syrien, der die zweite Klasse der Grundschule Alt-Aumund besucht. Jeden Freitagmorgen geht sie für eine Stunde in die Schule. Die Klassenlehrerin gibt den beiden eine Aufgabe mit.

Antpöhler und der Junge gehen anschließend in einen leeren Raum und üben. „Es geht vorrangig um die deutsche Sprache. Mal lesen wir etwas. Und ab und zu spielen wir auch. Memory zum Beispiel“, sagt die Ehrenamtliche.

Gefragt sind auch Paten, die Einblicke in Berufe geben

Schulleiterin Heike Ahrens weiß den Einsatz der Ehrenamtlichen zu schätzen: „Wir nehmen gerne weitere Unterstützer auf, die sich mit den Kindern hinsetzen und nach Bedarf fördern.“ Die Lehrkräfte wüssten am besten an welchen Stellen es noch hapert und können entsprechende Aufgaben verteilen.

Auch an anderen Schulen und an Kitas ist der Bedarf für Paten vorhanden, sagt Windheuser. So habe das Schulzentrum Vegesack Interesse an männlichen Ehrenamtlichen aus dem Berufsleben, die eine Art Vorbild für bestimmte Berufsgruppen sein können. Die jugendlichen Neuankömmlinge können ihre Paten zum Beispiel bei der Arbeit besuchen und den Arbeitsalltag kennenlernen.

Treffen für Schulpaten geplant

Für die ehrenamtlichen Paten soll es auch regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch geben, sagt Windheuser. Zudem vermittelt die Willkommensinitiative externe Fortbildungen, zum Beispiel vom Verein „Zuflucht“. Dort werden die Teilnehmer über den Umgang mit Flüchtlingen sowie rechtliche Grundlagen des Asyls informiert und bekommen Tipps für die Deutschnachhilfe.

Angelika Antpöhler macht ihre Arbeit als Schulpatin gerne. „Man bekommt schnell Kontakt zu den Kindern und ist eine Ersatz-Großmutter“, sagt sie und lacht.

Wer Interesse hat, eine Familien zu betreuen oder sich als Pate zu engagieren, kann sich bei Joachim Windheuser unter jochwind@web.de melden. Die Willkommensinitiative sucht auch Leute, die Familien betreuen und diese mit zu Vereinen und Veranstaltungen nehmen.

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