Martina Schnaidt steht am Duftbeet. Dort kann an Oregano, Lavendel, Zitronenmelisse und Pfefferminze geschnuppert werden. Foto: Harm Martina Schnaidt steht am Duftbeet. Dort kann an Oregano, Lavendel, Zitronenmelisse und Pfefferminze geschnuppert werden. Foto: Harm
Umwelt

Ökologiestation: Klassenraum in der freien Natur

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Mit Projekten für Kinder, Vorträgen für Erwachsene und einem 20-Hektar-Areal mit verschiedenen Biotopen klärt die Ökologiestation in Vegesack über Umwelt und Natur auf – und das bereits seit mehr als 25 Jahren.

Wie funktioniert der Lebensraum Wald? Welche Tiere leben in einem Teich? Und was zwitschert dort vom Ast? Diese und viele weitere Fragen werden Kindern und Jugendlichen in der Ökologiestation beantwortet.

Die Einrichtung ist ein außerschulischer Lernort, quasi ein Klassenraum unter freiem Himmel für naturwissenschaftlichen Unterricht. Neben Kindern der Sek II und im Grundschulalter kommen auch Kitagruppen vorbei. Jedes Jahr besuchen 50 bis 60 Klassen das Umweltbildungszentrum.

Hinzu kommen Heranwachsende, die die offenen Angebote nutzen. Allein in diesem Jahr gibt es rund 160 Veranstaltungen. „Besonders beliebt ist das Thema Lebensraum Teich“, sagt Martina Schnaidt. Sie ist die fachliche Leiterin der Ökologiestation. „Da können die Kinder keschern und die Räuber-Beute-Beziehung nachvollziehen.“

„Kinder werden sensibler gegenüber der Umwelt“

Das Wissen, das den Kindern dort vermittelt wird, bleibt in ihren Köpfen, ist sich Schnaidt sicher. „Die Kinder werden sensibler gegenüber der Umwelt“, sagt die Diplom-Biologin. Und genau das ist das Ziel der Ökologiestation: Eine emotionale Basis zur Natur zu schaffen.

Dafür steht der Einrichtung ein rund 20 Hektar großes Areal zur Verfügung. Dieses können tagsüber auch Spaziergänger nutzen. Buchen- und Feuchtwald, kleine Schluchten, ein Naturerlebnispfad, eine Streuobstwiese, ein wilder Garten, Teich und Tümpel laden zum Erkunden ein. Zu entdecken gibt es seltene Pflanzenarten, die bei der Ökologiestation wild wachsen, darunter Waldsanikel, breitblättriges Knabenkraut und die Teufelskralle.

Projekte mit Kindergärten

Hinter der Einrichtung steht der Verein „Ökologiestation“. Neben Förderungen von der Umwelt- und Bildungsbehörde und Mitgliedsbeiträgen finanziert sich das Umweltbildungszentrum über zweckgebundene Mittel. Diese kommen zum Beispiel von Stiftungen und privaten Spendern. Zudem werden eigens hergestellte Produkte bei Veranstaltungen verkauft und die Seminarräume vermietet. Auch wenn der Schwerpunkt bei Kindern liegt, gibt es auch Führungen und Vorträge für Erwachsene.

Auch in diesem Jahr fördert die Berninghausen-Stiftung die Ökologiestation. Die Mittel sind gebunden an ein Projekt, bei dem Grundschulkinder heimische Amphibien kennenlernen. Bingo Bremen unterstützt das Projekt „Urwaldkinder in Bremen-Nord“. In Zusammenarbeit mit etwa 13 Kindergärten wird Erziehern gezeigt, wie sie Kindern die Bedeutung des Waldes vermitteln können.

Aktionstage rund um die Ökologiestation

Bei Veranstaltungen rund um die Ökologiestation stellt sich das Umweltbildungszentrum regelmäßig vor. So zum Besipiel beim Apfeltag, beim Flohmarkt und Kunsthandwerkermarkt. „Die Ökologiestation soll auch an diesen Tagen ein Treffpunkt zum Austausch sein“, sagt Schnaidt.

Tipps für Gartenbesitzer hat Schnaidt auch noch parat. Sie empfiehlt „unaufgeräumte Bereiche“ vorerst stehen zu lassen und damit Rückzugsorte für Tiere zu schaffen. Also zum Beispiel den Löwenzahn nicht sofort rausreißen. „Auch einen kleinen Teich anzulegen ist top“, sagt Schnaidt. Dort können Kinder viel beobachten – und eine emotionale Basis zur Natur entwickeln.

Mehr über Umwelt, Projekte und Angebote unter oekologiestation-bremen.de

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