Mia Knoll wurde von Bremen nach München versetzt und hardert anfangs noch etwas mit ihrer neuen Heimat. Ablenkung findet sie in ihrem Job als Kommissarin. In ihrem ersten Fall wird der Inhaber einer Werbeagentur ermordet und mit einem frischen Blumenstraß in der Hand aufgefunden.
„Die Spuren führen zu ausgenutzten Praktikanten, heimlichen Affären und kleinen geschäftlichen Betrügereien“, verrät die Autorin Lena Häfermann. Warum gerade Bremen? Ähnlich wie die Protagonistin ist auch Häfermann eine „zugezogene Bremerin“ und hat sich erst nach und nach in die Hansestadt verliebt.
Tatort: Innenstadt, Kommissarin: aus der Neustadt
Ihre neue Heimat ist nun der Schauplatz ihres ersten Krimis. Der Tatort befindet sich in der Innenstadt und die Kommissarin wohnt in der Neustadt – Bezüge zu Bremen gibt es viele, auf detaillierte Beschreibungen hat Häfermann aber bewusst verzichtet.
„Ich wollte, dass es auch für Nicht-Bremer interessant ist“, sagt die Autorin. Außerdem wirkt es ihrer Meinung nach oft zu holprig und zu gewollt, wenn man Bremen auf jeder Seite erkennen soll. „Bremer werden ihre Stadt aber trotzdem erkennen“, sagt sie.
Sechs Jahre Arbeit
Schließlich spielen auch der Freimarkt, die Weser, die Überseestadt und die typische Bremer Architektur eine Rolle. In dem Krimi stecken fast sechs Jahre Arbeit. Im Sommer 2010 hat Häfermann mit dem Schreiben begonnen, das Projekt aber immer wieder länger liegen lassen.
Fertig wurde das Werk schließlich im Sommer/Herbst 2013, nachdem sich die PR-Referentin und Texterin regelmäßig nach Feierabend an den Krimi gesetzt hat. Die ersten Verlage schrieb die Autorin im Winter an.
„Ich habe oft den Mut verloren“
„Ich habe auch positive Rückmeldungen erhalten, leider hat es aber nicht zu einer Veröffentlichung gereicht“, sagt Häfermann. Das Feedback nutzte die 31-Jährige, um das Buch zu überarbeiten und weiteren Verlagen anzubieten.
Beim Schardt Verlag war sie erfolgreich – allerdings mit Wartezeit. Seit Frühjahr 2017 ist der Krimi erhältlich. Ein sehr langer Weg, wie Häfermann selbst sagt. „Ich habe oft den Mut verloren“, sagt sie rückblickend.
Motivation gab es bei ihrer Schreibgruppe. Regelmäßig trifft sie sich unter der Leitung von Jutta Reichelt mit anderen Schriftstellern und tauscht sich dort aus. „Es ist eine tolle Unterstützung.“
Häfermann sitzt schon an der Fortsetzung des Kriminalromans. 60 Seiten sind bereits geschafft. „Wenn die Resonanz stimmt, würde ich gerne eine Serie daraus machen“, sagt Häfermann.
■ „Mordsreklame. Kommissarin Knoll und der tote Agenturchef“ ist als E-Book im Schardt Verlag erschienen. Der Krimi kostet 4,99 Euro.