„Mit 17 hat man noch Träume“, erinnert Gisela Keßler an einen Schlager von Peggy March. „Und heute werden wir 18“, fügt sie lachend an. Am Dienstag empfing die Präsidentin des Golfclubs Lilienthal zahlreiche Mitglieder und Vertreter aus Verwaltung, von Baufirmen und Planungsbüros im Clubhaus an der 1. Landwehr.
Anlass war der symbolische erste Spatenstich zur Erweiterung des Golfplatzes von aktuell zwölf auf künftig 18 Bahnen. Damit werde der Club samt seiner Anlage ein noch größeres Aushängeschild für die Gemeinde Lilienthal.
Bereits im Jahr 2011 hatte der damalige Vorstand die Vereinsmitglieder befragt, die die Platzerweiterung auch beschlossen. Dann folgten viele Jahre der Planung.
Golfclub nutzt einmalige Chance
„Ein Landwirt hatte seinen Betrieb aufgegeben und bot uns seine Flächen zur Pacht an. Wenn wir diese Chance nicht genutzt hätten, hätten wir sie nie wieder in dieser Form bekommen, weil der Raum einfach nicht da gewesen wäre“, erläutert Professor Dr. Dietrich Schuler.
Er ist nicht nur Projektleiter des Erweiterungsbaus, sondern zudem Geschäftsführer der Investorengruppe GCL 18. Erst durch die Gründung dieser Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) habe man das Vorhaben angehen können.
„Wir persönlich und die Investoren tragen nun das Risiko und konnten den Golfclub somit auch aus der Haftung lösen“, so Schuler. Dies sei entscheidend gewesen, „schließlich sind wir hier kein Club von Millionären, die nur gucken müssen, was ihnen gefällt“.
Eröffnung bereits im kommenden Jahr
Zu rechnen sei mit einem Netto-Investitionsvolumen von rund 600.000 Euro. Mit einer Eröffnung der Anlage rechne man im Laufe des kommenden Jahres.
Schuler dankte auch noch einmal Lilienthals ehemaligem Bürgermeister Willy Hollatz und dem früheren Bauamtsleiter Manfred Lütjen für die Begleitung während der Planungsphase. Quasi als „letzte Amtshandlung“ habe Hollatz noch für den August eine Ratssitzung einberufen, um den Bebauungsplan zu beschließen.
Besonderer Fokus auf Natur- und Artenschutz
Stolz sei man darauf, Golfern künftig eine naturnahe Anlage bieten zu können. So sei beispielsweise eng mit der Biologischen Station Osterholz zusammengearbeitet worden, um alle Vorgaben in Sachen Natur- und Artenschutz zu erfüllen. Kein Rebhuhn solle zu Schaden kommen, alte Eichen würden in die neuen Bahnen integriert – „und vom Blauen Moorfrosch haben wir dank eines Teiches künftig sogar mehr als es heute der Fall ist“, so Dietrich Schuler.
Lilienthals Bürgermeister Kristian W. Tangermann bescheinigte dem Golfclub auch nicht zuletzt aufgrund seiner integrativen Ausrichtung, „eine Visitenkarte für Lilienthal“ zu sein. „Das Motto unserer Gemeinde, ‚Lebendige Vielfalt‘, wird hier gelebt.“