Gut zweieinhalb Monate haben die Bauarbeiten gedauert. Herausgekommen ist ein deutlich beschnittener Stern für Autofahrer, die jetzt nur noch auf 5 Meter einspurig fahren können. Für Fahrradfahrer gibt es einen rot markierten Radweg.
Mit der neuen Verkehrsführung soll die Sicherheit für Radfahrer erhöht werden. Der Kreisverkehr Am Stern wurde umgebaut, weil er laut Verkehrsressort ein Unfallschwerpunkt in Bremen ist.
Verkehrsteilnehmer trennen
Deshalb wurden unter anderem eine Verbreiterung der Sperrflächen zwischen Radfahrer und Fußgängern sowie dem Autoverkehr vorgenommen. Ziel ist die Trennung aller Verkehrsteilnehmer voneinander.
Die Umgestaltung der Ein- und Ausfahrten rechtwinklig zur Kreisfahrbahn sollen laut Ressort die Sichtbeziehungen für Autofahrer verbessern. Zudem sei der Kreisel nun barrierefrei.
Lediglich in Richtung Gustav-Deetjen-Tunnel ist für Kraftfahrzeuge nach einigen hundert Metern Schluss, da die Gleissanierung der Bremer Straßenbahn vor dem Bahnhof bis Ende Juli andauern.
Ampelkreuzung statt Kreisverkehr
Die Gesamtkosten für den Stern-Umbau liegen bei 926.000 Euro. Bremens Anteil daran beträgt 224.000 Euro. Die BSAG zahlt 30.000 Euro. Den Rest der Kosten trägt der Bund.
Zufrieden zeigt sich Brigitte Pieper, Leiterin des Amtes für Straßen und Verkehr: „Wir haben uns viel Mühe gegeben die Verkehrslage zu sichern. Unter anderem haben wir mit Verkehrspsychologen zusammen gearbeitet.“
Eines ist für Pieper jedoch klar: Sollten die neu eingesetzten Maßnahmen nicht funktionieren, kommen Alternativen zum Einsatz.
„Der Stern wie er jetzt ist, ist austherapiert. Dann müssen wir gucken, was wir machen, wenn es nicht funktioniert. Vielleicht gibt es auch eine Ampelkreuzung, das wäre aber mit Einschränkung für einen Teil der jetzt angeschlossenen Straßen verbunden, was nicht unser Ziel ist“, sagt sie.
Ein Stern zwei Meinungen
Zwei kleine Unfälle unter Radfahrern passieren, während der Stern offiziell wieder freigegeben wird. Warum ist unklar.
„Ich fahre jetzt lieber über den Stern, weil die Sicherheitszone größer ist“, sagt die Passantin Irmtraud Schleinkofer. „Es sieht schon ordentlich aus“, sagt Franziska Uhlhorn, eine andere Passantin.
ADFC hofft auf Verkehrsentspannung
Albrecht Genzel vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) hat den neuen Kreisel mit seinem Fahrrad zweimal umrundet und zeigt sich mit seinem Urteil zurückhaltend: „Auf einer Skala von völlig bis gar nicht zufrieden, sind wir zufrieden“, sagt er.
Allerdings stößt ihm bei der Einfahrt in die Wachmannstraße für Radfahrer eine Bordsteinkante übel auf.
„Die Kante hat ja keine Funktion, man hätte sie während der Umbauarbeiten gleich mit weg machen können. Sie wird sicher zu Konflikten führen“, sagt Genzel. Trotzdem hofft er, dass der Verkehr jetzt entspannter läuft.