Zoom an den Kamerablinker – Schnitt. Eine Hand in Nahaufnahme legt den Schalter um – Schnitt. Die Blende, die Kabel – Schnitt. Ein Junge in der Halbtotale, 13 Jahre alt, an der Produktionsstation – Schnitt. Der Trailer für „Teen TV“ von der Medienwerkstatt Stuhr steht gleich selbst als Beleg dafür, wie Videos schnell professioneller wirken können.
Filmen heißt mehr als nur „draufhalten“
Dank Smartphones kann heute jeder immer und überall filmen – und viele tun das: Jede Minute werden 300 Stunden neues Videomaterial auf Youtube hochgeladen.
Dass beim Filmen aber nicht zwangsläufig nur eine Person gezeigt werden muss, die frontal in die Kamera quatscht, geht dabei hin und wieder verloren.
Dabei kann mit relativ einfachen Mitteln – Perspektivwechseln, Nah- und Totalaufnahmen, gutem Ton und den richtigen Schnitten – auch fernsehtaugliches Material entstehen.
Neue Jugendgruppe der Medienwerkstatt
Alle Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren, die lernen möchte, wie mit guter Ausstattung und ein paar Tricks auch fernsehtaugliches Videomaterial entsteht, können ab sofort in die neue Jugendgruppe der Medienwerkstatt Stuhr kommen und künftig „Teen TV“ produzieren.
Initiiert wurde die neue Gruppe vom Vereinsmitglied Uwe Ellmers. „Wenn ich Talk-Shows sehe, sitzen da immer alte Menschen. Die reden über Themen, die vor allem diejenigen angehen, die heute noch zur Schule gehen. ,Da muss doch mal was anderes passieren‘, denke ich dann“, erklärt Ellmers seine Motivation.
Jugendliche bestimmen „Teen TV“-Programm
Die Medienwerkstatt soll Jugendliche also nicht nur beibringen, wie sie ihre Filme produzieren können, und erschöpft sich auch nicht darin, nur die Hardware zur Verfügung zu stellen. Sie ermöglicht ihnen, ihre eigenen Inhalte an die Öffentlichkeit zu bringen. Künftige Mitglieder bestimmen ihr Programm selbst.
Nur um politische Themen muss es aber nicht gehen. Es darf auch komisch oder absurd werden – die „erwachsene“ Medienwerkstatt möchte den Jugendlichen keine Vorgaben beim Thema machen. „Nur Rechtsgrenzen müssen beachtet werden“, so Ellmers.
13-Jähriger erfahrener Filmer mit dabei
Sein eigener 13-jähriger Sohn Ralph – der Junge aus dem Trailer – ist schon jetzt aktiv im Filmgeschäft: In den vergangenen Jahren hat er gleich mit drei Beiträgen an Wettbewerb „Elbe-Weser-Filmklappe“ teilgenommen und jeweils einen der ersten Plätze abgeräumt.
Die Videos zeigen, was für unterschiedliche Genres vertreten sein können: Ralph hat mit seinen Freunden einen Spielfilm, eine Dokumentation mit Interview und eine Kochsendung gedreht. „Eigentlich ist alles möglich“, so Ellmers Senior.
Wer dabei sein will, kann per Mail an info@freiwilligenagentur-stuhr.de oder telefonisch unter 04206 / 41 37 79 Fragen stellen und sich anmelden.