Dass ihre Jacken einmal in ganz Deutschland getragen würden, hätte Designerin Saskia Behrens nicht erwartet. Die schwarz-weißen Kleidungsstücke im College-Stil sollen zeigen, was verbindet – nicht, was unterscheidet.
Neben dem einheitlichen Design ist jede Jacke aber auch individuell: Beflockt mit dem Namen des Trägers sowie einem chiffrierten Geburtsdatum. Was als einmalige Benefiz-Pop-up-Aktion begann, beschäftigt inzwischen neben Behrens selbst auch drei Ehrenamtler.
Startschuss im SOS-Kinderdorf
Zum vierten Geburtstag ihrer Kalle-Co-Werkstatt in der Kornstraße hatte Behrens im April all jene eingeladen, die die Werkstatt für ihre Projekte und Ideen nutzen. „Jeder sollte sich und seine Sachen vorstellen. Einen Teil der Einnahmen sollte dann jeder spenden“, so Behrens.
Bereits im Februar, zum „Kallentinstag“, den Behrens jedes Jahr organisiert, hatten die Kinder des SOS-Kinderdorfes Einladungen zum Fest gemalt.
Prominente Unterstützung
Kurz vor dem Geburtstagsfest stellte Behrens jedoch fest, dass alle Macher außer ihr selbst ein Produkt dabei haben würden. „Ich wollte die Leute unterstützen, die etwas schaffen und aufbauen. Die Macher. Aber auch die Kinder.“
Es entstand die „Lovekutte“, wie Behrens die Jacke nennt – in kleiner Stückzahl von 30. Vorne ziert sie der Text „Support the Makers“, hinten „Support the Kids – love the Kids“. Die befreundete Sängerin Meral Al-Mer, die auf dem Geburtstagsfest sang, trug die Jacke – genauso wie ihre kleine Tochter.
Profit für den guten Zweck
„Auf einmal wollten alle eine haben, auch nach dem Fest“, erinnert sich Behrens. Um bei der Werbung Zeit zu sparen, holte sie Meral Al-Mer ins Boot. Diese ging auf Deutschland-Tour und trug die „Lovekutte“ auf der Bühne.
Plötzlich trudelten Jacken-Bestellungen aus ganz Deutschland bei Behrens ein. Al-Mer ist inzwischen die Patin des Produkts. Das SOS-Kinderdorf profitiert weiterhin von jeder verkauften Jacke und so unterstützt auch das Zentrum die „Goodgang“ – mit weitreichenden Kontakten und Infrastruktur.
Kutte, Gang, Zugehörigkeit
Jeder beteiligte bringt seine Kanäle und Stärken in das Produkt ein. Behrens verdient an der Jacke nichts. Die Kleidungsstücke selber kommen aus Pakistan, wo sie zertifiziert gefertigt werden. Behrens sorgt per Handarbeit für den individuellen Aufdruck.
Die Träger der Kutte sind Mitglieder der „Goodgang“. Insbesondere der College-Stil steht dabei für Zusammengehörigkeit. „Ich freue mich jeden Abend, wenn wir wieder mit Paketen zur Post fahren“, sagt sie.
„Unser Prinzip ist es, uns füreinander stark zu machen“
Inzwischen haben sie und ihre Helfer mehr als 200 Jacken beflockt und versandfertig gemacht. Auf dem „Summer-Sounds“-Festival wird Behrens die „Goodgang“ noch einmal vorstellen: „Damit auch die zukünftigen Gangmitglieder wissen, worum es geht“.
Bisher hat die Designerin die Produktion der Jacken schon zweimal verlängert – derzeit kann man sie bis zum 12. August bestellen. „Wir haben überlegt, wie es weiter gehen kann. Künftig soll es über goodgang.de auch andere Produkte geben. Unser Prinzip ist es, uns füreinander stark zu machen.“
Auch die Erlöse aller künftigen Produkte und Aktionen sollen einem guten Zweck dienen, zudem wird jede Idee einen Paten erhalten.
Infos zur „Goodgang“ und zur „Lovekutte“ gibt es ab dem 12. August unter goodgang.de sowie jetzt schon bei Facebook.