Mit dem Bau des Wesertunnels zwischen Strom und Gröpelingen käme der Fernstraßenbau in Bremen ein großes Stück voran. Dafür müssen sich jedoch das zuständige Ressort sowie die Eigentümer der benötigten Grundstücke einigen.
Nachdem das Bundesverkehrsministerium im Frühjahr die Finanzierung des Teilstücks der Autobahn 281 (A 281) mit mehr als 260 Millionen Euro zugesagt hatte, mussten zunächst Verhandlungen mit Grundstückseigentümern geführt werden.
Vor dem Bau die Klärung
Diese hatten gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Bauabschnitt 4 geklagt, darunter Arcelor-Mittal Bremen (AMB) und die Holcim GmbH. Im Falle einer Einigung würden die Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht zurückgezogen, wie aus einem Bericht der Verwaltung des Verkehrsressorts hervor geht.
Demnach soll AMB dies bereits getan haben. „Wir stehen kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen um Grunderwerb und Entschädigungszahlungen“, bestätigt Gunnar Polzin, Leiter des Referats Verkehr. Erst wenn aber alles abschließend geklärt sei, könne man mit bauvorbereitenden Maßnahmen beginnen.
Baubeginn dieses Jahr möglich
Die Entschädigungszahlungen und Baukosten werden dabei aus Bundesmitteln bestritten, die Planungsleistung trägt das Land. Die vierspurige Weserquerung war mit vordringlichem Bedarf in den Bundesverkehrswegeplan eingeordnet worden – ihre Fertigstellung habe einen „bedeutsamen Nutzen für die Netzwirkung“.
Ein Planfeststellungsbeschluss besteht unter Vorbehalt einer erfolgreichen Einigung, Baubeginn könnte noch Ende 2017 sein. Bauabschnitt 2/2 der A 281 als Verbindung mit den Autobahnen 1 und 27 soll als Ringschluss in Kattenturm den Fernverkehr um die Stadt herum leiten.
83,4 Millionen Euro zur Verfügung
Im Bundesverkehrswegeplan ist dieser Teilabschnitt der A 281 als fest disponiertes Vorhaben gekennzeichnet. Auch in diesem Fall könnte ein Planfeststellungsbeschluss laut Verwaltung Ende 2017 vorliegen. Die Arbeiten könnten danach im kommenden Jahr beginnen.
Dem Land Bremen stehen im Haushaltsjahr 2017 für den Fernstraßenbau insgesamt 83,4 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung. Im vergangenen Jahr waren es 91,8 Millionen, von denen rund 59 Millionen abgerufen wurden.
„Das Geld ist nicht weg“
Entgegen anders lautender Berichte, die Bundesländer würden die ihnen vom Bund zur Verfügung gestellten Gelder für den Fernstraßenbau aus Personalnot und wegen fehlender Projekte nicht abrufen und so „verschenken“, wartet man in Bremen laut Polzin auf den Verhandlungsabschluss.
„Das Geld ist nicht weg, wenn wir es in diesem Jahr nicht abrufen. Es wird in das nächste Haushaltsjahr übertragen“, erläutert Polzin weiter.