In Bremen-Nord gibt es bisher zwei Carsharing-Stationen. Das wird sich demnächst ändern. Foto: Harm In Bremen-Nord gibt es bisher zwei Carsharing-Stationen. Das wird sich demnächst ändern. Foto: Harm
Zwei Stationen

Nur wenige Carsharing-Stationen am Stadtrand

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Vegesack hat zwei, Burglesum bekommt eine und Blumenthal wünscht sie sich: eine Carsharing-Station. Im Bremer Zentrum sind die Stationen gut etabliert, im Norden ist das Angebot jedoch noch ausbaufähig.

Beim Carsharing können Autos für einen bestimmten Zeitraum an festen Stationen ausgeliehen werden. Buchung und Zugang erfolgen elektronisch. Abgerechnet wird nach Nutzungszeit und gefahrenen Kilometern. Die Vorteile: Der Nutzer spart sich die Kosten für ein eigenes Auto und in dicht besiedelten Wohngebieten wird der Parkraum entlastet.

„Bis zu einer Jahresfahrleistung von 10.000 Kilometern fährt man zumeist mit dem Carsharing günstiger, wenn man alle Kosten des privaten Pkw einrechnet“, sagt Michael Glotz-Richter, Referent für „nachhaltige Mobilität“ beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr.

Zwei Stationen für Carsharing in Nord

Die Stadt Bremen hat sich im Jahr 2009 das Ziel gesetzt, bis 2020 rund 20.000 Carsharing-Nutzer zu erreichen. Bisher liegt die Zahl bei den Anbietern Cambio und Move About bei 14.000 Nutzern, sagt Glotz-Richter. Tendenz steigend. „Die nahezu 14.000 Nutzer haben bislang in Bremen über 4.000 private PKW abgeschafft“, so Glotz-Richter.

Doch im Bremer Norden gibt es in diesem Bereich seit Jahren Stillstand. Lediglich zwei Stationen existieren dort, beide in Vegesack. Die eine ist im Parkhaus an der Alten Hafenstraße beheimatet, die andere am Sedanplatz. Beide werden von Cambio betrieben.

Carsharing ist nicht überall wirtschaftlich

Die Station an der Alten Hafenstraße ist gut etabliert, sagt Jutta Kirsch, Sprecherin und Prokuristin des Unternehmens. Am Sedanplatz ist eine Behörde der Ankerkunde. 240 Kunden zählt Cambio in Bremen-Nord. Das Unternehmen versuche jedes Jahr in die Weite zu gehen und das Netz auszubauen.

Doch dabei müsse man eben auch wirtschaftlich agieren. Nicht überall lohnt sich eine Station, sagt Kirsch.

„Bremen-Nord ist nicht anders als Arsten oder Mahndorf“, sagt Glotz-Richter und meint damit, dass Stationen außerhalb des Zentrums eher selten vorkommen. In der Peripherie, die nicht so dicht besiedelt ist, sei Carsharing schwierig.

Burglesum bekommt eine Station im Neubaugebiet

Die Stationen kommen überwiegend auf privaten Grundstücken, wie in Parkhäusern und auf Supermarkt-Parkplätzen, vor. In Bremen ergänzen die „Mobil.Punkte“ das private Angebot. Dahinter stecken Carsharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum. Zudem kann Carsharing als Regelmaßnahme im Neubau etabliert werden.

Und genau das passiert demnächst im Stadtteil Burglesum im Neubaugebiet Lesum Park. Zwei Elektroautos des Anbieters Move About werden dort stehen und öffentlich zugänglich sein. „Aufgrund der Nachfrage haben wir das Bestreben, die Station schon Anfang 2018 einzuweihen, bevor der Lesum Park überhaupt fertig ist“, sagt Ortsamtsleiter Florian Boehlke.

Inzwischen gebe es sogar Überlegungen von Ortsamt, Gewoba und Move About an der Stockholer Straße in Marßel eine weitere Station zu etablieren. Die Nachfrage für Carsharing ist in Burglesum vorhanden, so Boehlke.

Kein „Mobil.Punkt“ für Nord geplant

„Wenn man das politisch will, kann auch Blumenthal ein attraktiver Standort sein“, ist sich Ortsamtsleiter Peter Nowack sicher. „Es ist ein Angebot, das man einfach ausprobieren muss.“

Doch wo Carsharing ausprobiert wird, entscheiden die Unternehmen. Move About hat offenbar Burglesum für sich entdeckt. Bei Cambio steht Bremen-Nord auf der Liste, sagt Kirsch. Konkrete Planungen für eine dritte Station gebe es aber nicht.

Glotz-Richter teilt auf Nachfrage mit, dass die Stadt zurzeit keinen „Mobil.Punkt“ für Nord plane. Er hoffe, dass das Bewusstsein für Carsharing in der Bevölkerung steige und damit auch die Nachfrage.

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