In einem fremden Land ankommen, eine neue Heimat finden – mit Unterstützung beim Erlernen der Sprache geht das schneller. Diese Erfahrung haben bereits zahlreiche Besucher des offenen Sprachcafés im SOS-Kinderdorf-Zentrum gemacht.
Sie kommen aus China, Syrien, Afghanistan und vielen anderen Ländern. Aber auch aus Deutschland.
Deutsch in freier Rede ohne Druck
Das ist das Prinzip: Alteingesessene und neue Nachbarn treffen sich bei einer Tasse Kaffee oder Tee und plaudern. Dabei lernen sie sich zum einen kennen, aber vor allem lernen die Neuankömmlinge Deutsch – in freier Rede.
Mohamed Soliman aus Ägypten besucht das Café montags – wenn er frei hat. Der 36-Jährige ist 2016 nach Deutschland gekommen. „Das Sprachcafé ist eine tolle Sache“, sagt Soliman.
Zwei Ehrenamtler immer dabei
Der studierte Sozialarbeiter spricht bereits drei andere Sprachen, darunter Russisch, Deutsch findet er jedoch schwierig: „Um es gut sprechen und verstehen zu können, braucht man Kontakt zu Deutschen“, ist er überzeugt.
Jedes Sprachcafé wird von mindestens zwei Ehrenamtlern begleitet. Diese sind Ansprechpartner für die Teilnehmer und helfen auch schon mal bei den Hausaufgaben aus regulären Deutschkursen.
Besuch aus der Nachbarschaft ist willkommen
Brigitte Seitz-Bernhard ist über die Freiwilligenagentur auf das Angebot aufmerksam geworden und seit Januar dabei. Gabriele Melnikow unterstützt als Ehrenamtliche seit etwa einem Jahr das Angebot.
Wenn das Café gut besucht ist, freuen die Ehrenamtler sich aber auch über weitere Deutsche, die teilnehmen. „Manchmal ist es schwer, wenn einer noch sehr viel Hilfe braucht und man gleichzeitig auf jeden individuell eingehen möchte“, sagt Seitz-Bernhard.
Etwas Sinnvolles tun
Eine dieser Besucherinnen ist Stephanie Müller. Die junge Mutter bringt ihre vier Monate alte Tochter regelmäßig mit ins Café – was alle anderen Gäste freut. „Ich nutze die Elternzeit und komme unter Leute. Ich wollte etwas Sinnvolles tun“, sagt Müller.
Auch Elisabeth Frintrop kommt regelmäßig vorbei. Die Sprachtherapeutin bringt Spiele aus der logopädischen Praxis mit, etwa Memory mit Tierbildern. „Meistens unterhalten die Teilnehmer sich, aber vor allem im Winter, wenn es sehr voll ist, kann man auch gut etwas spielen“, sagt die Ehrenamtliche.
Kontakte knüpfen
Neben der Sprache, die für alle Neuankömmlinge sehr wichtig ist, knüpfen die Besucher untereinander Kontakte – und so werden auch Probleme besprochen und Hilfen organisiert, wenn nötig. Entstanden ist das offene Sprachcafé vor zwei Jahren, als die gebürtige Polin Monika Lysik vom SOS-Kinderdorf Bremen es initiierte.
Da die Nachfrage auf Anhieb so groß war, weitete sie das Angebot aus, inzwischen findet es an fünf Terminen in der Woche statt. Said Alam Khajemir ist dreimal wöchentlich dabei. „Ich verstehe alles, aber das Sprechen fällt mir noch schwer“, sagt er.
Khajemir kam vor zwei Jahren aus Afghanistan nach Deutschland, seit zwei Monaten besucht er das Sprachcafé. „Es macht Spaß zusammen zu lernen und Leute kennenzulernen“, sagt er.
Das offene Sprachcafé findet montags, 10 bis 11.30 Uhr und 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr, dienstags von 9.30 Uhr bis 11 sowie donnerstags und freitags von 10 bis 11.30 Uhr im SOS-Kinderdorf-Zentrum, Friedrich-Ebert-Straße 101, statt. Interessierte – ganz gleich welcher Nationalität –sind eingeladen, daran teilzunehmen.
Hallo liebe Leute,
Bitte ich mag gerne für dein Caffè kommen.
Sind sie de? Kann ich am Donnerstag kommen?
Bitte antworten mir
LG
SOLIMAN