Ein abgefäschter Schuss von Andrej Kramaric entschied Werders Gastspiel bei 1899 Hoffenheim. In der 84. Minute zog der Kroate aus der Distanz ab – und vom Rücken von Verteidiger Robert Bauer flog der Ball ins Tor. Torwart Jiri Pavlenka hatte bei seiner Bundesligapremiere keine Chance.
Doch der Reihe nach. Coach Alexander Nouri ließ die erwartete Startelf zum Ligaauftakt ran. Die einzige Frage vor dem Spiel hieß: Florian Kainz oder Jérôme Gondorf im Mittelfeld? Nouri entschied sich für den Österreicher Kainz, also die offensivere Variante.
Gnabry nur auf der Bank
Bei den Gastgebern, die unter der Woche in der Qualifikation zur Champions League gegen den Liverpool FC 1:2 verloren hatten, saß überraschend der Ex-Bremer Serge Gnabry nur auf der Bank.
Werder wollte in der Anfagspase die Hoffenheimer früh im Spielaufbau stören. Wenn diese aber die erste Pressinglinie überspielen konnten, dann wurde es im Abwehrdrittel der Grün-Weißen sofort brenzlig.
Werder besser im Spiel
Als Reaktion zog sich die Nouri-Truppe immer weiter in die eigene Hälfte zurück. Gelangen in dieser Phase einmal Ballgewinne, wurde zwar schnell umgeschaltet, aber oftmals zu unpräzise gespielt.
Nach der Hälfte der ersten Hälfte drehte sich die Partie dann aber. Werder fand sich immer besser zurecht und kam jetzt auch zu guten Abschlüssen.
Nach 15 Minuten war die Torschussbilanz mit 4:0 noch eindeutig zugunsten der TSG. Zur Halbzeit lag Werder mit 9:5 vorne.
Kainz mit der größten Gelegenheit
Die größte Chance vergab Florian Kainz in der 29. Minute. Fin Bartels stand beim Abspiel zwar im Abseits. Der Treffer hätte aber gewählt, weil das Schiedsrichter-Gespann das Vergehen nicht gesehen hatte und der in dieser Saison neue Video-Schiedsrichter aufgrund technischer Probleme nicht zum Einsatz kam.
Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der erste. Wieder übernahm Hoffenheim die Initiative, Werder stand sehr tief und kam nun auch nicht mehr zu den entlastenden Gegenangriffen.
Kramaric vermiest Werder den Auftakt
Werder wollte nun das torlose Remis halten, Nouri wechselte auch zweimal defensiv.
Der Plan für die letzten Minuten war klar: Irgendwie bis zum Abpfiff das Tor sauber halten. Und obwohl die Gäste nun nur noch verteidigten, sah es damit recht gut aus. Aber dann kam Kramaric und vermieste den Grün-Weißen den Saisonauftakt.
Höhepunkte:
5. Minute: Uth spielt Demirbay wunderbar frei. Pavlenka kommt aus seinem Kasten, aber der Hoffenheimer schießt über das Tor.
15.: Nordtveit kommt nach einer Ecke zum Schuss, trifft aber nur das Außennetz.
29.: Das hätte die Führung für Werder sein müssen. Der Ball kommt über Umwege zu Bartels, der auf Kainz querlegt. Aber der Österreicher schiebt den Ball aus sechs Metern am Tor vorbei.
36.: Wieder Werder, diesmal ist es Augustinsson, der es nach Zuspiel von Kainz probiert, aber in TSG-Keeper Baumann seinen Meister findet.
60.: Demirbay zieht aus 18 Metern ab. Der Ball wird abgefälscht, prallt an die Unterkante der Latte und da aus nicht über die Torlinie, wie Schiedsrichter Guido Winkmann anzeigt.
84.: 0:1 – Kramaric zieht aus 18 Metern ab. Bauer fälscht den Ball unhaltbar für Keeper Pavlenka ab.