Mitglieder des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung von Werder besuchten 2015 eine Produktionsstätte von Wiesenhof. Foto: Nordphoto Mitglieder des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung von Werder besuchten 2015 eine Produktionsstätte von Wiesenhof. Foto: Nordphoto
Trikotsponsor bleibt

Fans sind sauer: Werder und Wiesenhof verlängern

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Auch in den kommenden Spielzeiten bleibt Wiesenhof Haupt- und Trikotsponsor des SV Werder. Die Verlängerung des Vertrags bis 2020 wurde am Freitag bekanntgegeben. Bei vielen Anhängern sorgt das für Kopfschütteln.

„Ich werde niemals ein Trikot von Werder kriegen“, beklagte sich eine Twitter-Userin. „Unfassbar, nicht nachvollziehbar“, pflichtete ihr ein weiterer Nutzer des Kurznachrichtendienstes bei. In anderen Sozialen Netzwerken fielen die Reaktionen noch deftiger aus.

Kurzum: Viele Fans sind sauer, dass Werder auch in den kommenden drei Spielzeiten mit dem Firmen-Logo der umstrittenen Geflügelmarke Wiesenhof auf dem Trikot auflaufen wird.

Wiesenhof stieg 2012 bei Werder ein

Vor ziemlich genau fünf Jahren wurde bekannt, dass Wiesenhof als Trikotsponsor bei den Grün-Weißen einsteigen würde. Das Unternehmen wollte mit dem Engagement das angeschlagene Image aufpolieren, das Sponsoring bei den Grün-Weißen wurde allerdings von heftigen Protesten begleitet, Tierschützer und Fangruppierungen gingen damals auf die Barrikaden. Werder war um Deeskalation bemüht, Geschäftsführung und Aufsichtsrat besuchten Produktionsstätten, die Fan-Seele kochte aber weiter.

Allerdings auch nicht sonderlich lange. Irgendwann gewöhnten sich viele an das Logo, die Verkaufszahlen der Trikots erlitten nicht den prognostizierten Absturz. Und die Witze um die Werder-Abwehr als „Hühnerstall“ nutzten sich auch mit der Zeit ab.

Werder kassiert nun mehr Geld

In den nun aufkeimenden Protest um die erneute Verlängerung um drei Jahre, mit der Wiesenhof übrigens Portas (1992 bis 1997) als treuesten Trikotsponsor ablöst, mischten sich dann auch Stimmen, die den Deal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. „Wer auch zukünftig einen Top-Stürmer (15+ Tore) haben will, muss auch #Wiesenhof auf dem Trikot akzeptieren“, twitterte ein Werder-Fan.

Die Partnerschaft ist tatsächlich in erster Linie aus finanziellen Gründen lukrativ für den SVW. Bisher zahlte die PHW-Gruppe, deren Marke Wiesenhof ist, 6,5 Millionen Euro jährlich. Mit der Verlängerung geht eine Erhöhung der Summe einher, so hört man aus Vereinskreisen. Im Erfolgsfall könnte sie sogar noch steigen. Und angesichts der derzeitigen Explosion der Transfersummen ist Werder auf eine Steigerung der Sponsoring-Erträge angewiesen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Viele Anhänger sind enttäuscht

Die Verlängerung lief erneut über die Vermarktungsagentur Infront, mit der die Grün-Weißen einen Vertrag haben, der ihnen eine Garantiesumme pro Saison (5 Millionen) einbringt. Vor drei Jahren wurde der Kontrakt bis 2029 verlängert und brachte enorme Planungssicherheit für Werders Geschäftsführung – aber auch Abhängigkeit von den Sponsoring-Vorschlägen der Agentur.

Von den Vertragspartner gab es bei der Bekanntgabe des Deals natürlich das übliche Schulterklopfen. Wir freuen uns, dass wir diese Partnerschaft, die auf großer Offenheit und Transparenz basiert, fortsetzen können“, sagte Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry. PHW-Vorstandsvorsitzender Peter Wesjohann sagte: „Wir schätzen die Diskussionsplattform, die uns Werder durch das Sponsoring ermöglicht.“

Einigen Fans hilft das allerdings in ihrer Not nicht wirklich weiter. „So viel Hähnchen kann ich gar nicht fressen, wie ich grade kotzen möchte“, schrieb ein enttäuschter Anhänger.

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