Landwirtschaft kann man bei den "LandTagenNord" hautnah erleben. Foto: Konczak Landwirtschaft kann man bei den "LandTagenNord" hautnah erleben. Foto: Konczak
LandTageNord

Eine „Erlebwasmesse“ für Klein und Groß

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Das Herz der Landwirtschaft schlägt noch bis einschließlich Montag in Wüsting. Die 14. „LandTagenNord“ sind so ausgelegt, dass sie auch Nicht-Landwirte ansprechen.

Eines hatten fast alle Reden und Grußworte bei der Eröffnung der Agrar- und Landwirtschaftsmesse „LandTageNord“ am Freitag gemeinsam: Sie enthielten lobende Worte für Helmut Urban und Axel Jahnz.

Der jetzige Delmenhorster Oberbürgermeister hatte die Planungen der ersten Messe vor 13 Jahren positiv begleitet, damals noch als Bürgermeister von Hude. Auch danach unterstützte er die Veranstaltung aktiv, genauso wie sein Nachfolger im Huder Rathaus, Holger Lebedinzew. Als „Standortmarketing vom Allerfeinsten“, lobte Lebedinzew die Messe.

600 Aussteller bei den LantTagenNord

Die Bedeutung der Landwirtschaft für Hude beziehungsweise für ganz Niedersachsen ist enorm. 44 Prozent aller Betriebe in Niedersachsen produzieren Nahrung oder Futtermittel. Die Agrarwirtschaft ist einer der größten und wichtigsten Wirtschaftsbereiche in Deutschland.

Passend dazu ging Gitta Connemann, Mitglied im Deutschen Bundestag und stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion als Gastrednerin der Frage nach, ob die Landwirtschaft an Attraktivität verliert? Die Tochter eines Landwirtes und Ehefrau eines Försters verneinte diese Frage mit Nachdruck und zitierte aus einer Studie, dass 87 Prozent der Bürger die Wichtigkeit der Landwirtschaft betonen, aber trotzdem immer weniger von ihnen etwas darüber wüssten.

Landwirtschaft zum Anfassen

Connemann forderte mehr Anerkennung für die lebensmittelproduzierenden Landwirte. „Die Knebelverträge des Einzelhandels sind ein Unding. Sie tragen auch zu den wirtschaftlichen Krisen der Bauern bei. 85 Prozent des Marktes liegen in den Händen von vier großen Handelsketten,“ beklagte sie.

Den Bauern und Bäuerinnen riet Connemann, mit der Arbeitsweise auf ihren Höfen, mehr an die Öffentlich zu gehen. In dem Zusammenhang lobte sie Helmut Urban und sein Messeteam. Die „LandTageNord“ seien mehr als eine Messe zum gucken und kaufen sondern eine Veranstaltung, bei der Städter und Landwirte direkt in den Dialog treten könnten, um sich auszutauschen, Probleme und Vorurteile anzusprechen.

Landwirte stellen sich vor

Eines der tierischen Hingucker bei den diesjährigen „LandTagenNord“ ist die 87 Zentimeter große Dexter-Kuh und ihr sieben Wochen altes Kalb von Karsten Meier. Der Landwirt aus Tossens, der Pferde und „normale“ Milchkühe hält, schaffte diese kleinen Kühe vor einigen Jahren auf Wunsch seiner Frau an. „Die Haltung ist eher ein Hobby, aber die Kühe pflegen die Pferdeweiden, indem sie jene Pflanzen fressen, dass die Pferde verschmähen“, erklärt Meier.

Die Rasse Dexter wurde im Jahr 1840 erstmals von Mr. Dexter, einem Gutsinspektor in der südwestlichen Grafschaft Kerry, eingeführt. Er hatte wilde Bergrinder mit einer kleinen Milchviehrasse gekreuzt. Karsten Meier beantwortet bei den „LandTagenNord“ gerne Fragen zu den Mini-Kühen. Zum Vergleich: eine „normale“ Milchkuh ist durchschnittlich 1,50 Meter groß.

Mini-Kuh, Schafe, Polizeipferde und mehr

Noch bis einschließlich Montag ist die Messe täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr als 600 Aussteller stellen dort sowohl Neuheiten für Landwirte als auch für Gartenbesitzer und landwirtschaftlich interessierte Personen vor. Auch Pflanzen, Lebensmittel, Bekleidung sowie praktische und schöne Dinge für Haus, Garten und Hof werden angeboten.

Abgerundet wird die Messe durch praktische Vorführungen, Führungen durch die Biogasanlage und Showeinlagen. Das ganze Programm und weitere Informationen – auch zur Anfahrt – findet man online. Auch per Bahn kann man anreisen, da es in Wüsting einen Bahnhof gibt.

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