Ob Nachhilfe in einem Schulfach, basteln, Handarbeiten, Handwerkliches oder gärtnern – Omas und Opas können sich ganz nach eigenen Fähigkeiten in das Projekt einbringen. Symbolfoto: Pixabay
Ehrenamt

Paten-Großeltern für Projekt an Schulen gesucht

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Omas und Opas, die Schülern in bestimmten Fächern helfen, Handarbeitstechniken zeigen oder im Kindergarten einen Kräutergarten anlegen: Mit dieser Idee möchte Beate Brandt Lehrer und Erzieher im Berufs-alltag entlasten.

Ein Besuch von Bürgermeister Carsten Sieling im Bürgerhaus vor ein paar Wochen öffnete Beate Brandt die Augen: Viele Lehrer, aber auch Erzieher klagten bei dem offenen Bürgerdialog über Personalnotstand und Herausforderungen im Berufsalltag. Brandt wollte helfen und machte sich Gedanken.

Schließlich kam ihr die Idee, Omas und Opas für Hilfstätigkeiten an Schulen und Kindergärten zu vermitteln. „Die Großeltern können zum Beispiel Nachhilfe geben, Arbeitsgemeinschaften gründen, basteln, Handarbeiten anbieten oder einen Kräutergarten anlegen und den Kindern das Gärtnern näherbringen“, zählte Brandt auf.

„Ich habe noch so viele Ideen.“ Sie betont, dass die Senioren keine Lehrer oder Pädagogen ersetzen sollen. „Es soll ein i-Tüpfelchen sein“, sagt Brandt.

Erste Bedarfe sind bereits bekannt

Ganz neu sei diese Idee nicht, sagt die Anwohnerin aus Aumund. Sie habe sich an Schulen im ländlichen Raum orientiert, wo es schon lange Gang und Gebe sei, dass zum Beispiel die Eltern im Schulalltag ihre Unterstützung anbieten.

Brandt stellt sich vor, dass die Opas und Opas für ein Jahr eine feste Patenschaft übernehmen. Komplett fertig gestellt sei das Konzept noch nicht und der Einsatz der Paten-Großeltern variabel. „Jeder soll das machen, was ihm möglich ist“, sagt Brandt.

Sie weiß, dass der Kindergarten Am Wasser und auch Einrichtungen in Blumenthal Interesse an Paten-Großeltern geäußert haben. Vegesacks Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt hält das Projekt für eine gute Idee. Er bekomme immer wieder mit, dass Lehrkräfte auch außerhalb des Klassensraums stark eingebunden sind und zum Beispiel Eltern helfen. An diesen Punkten könnten je nach Neigung die Paten eingesetzt werden, so Dornstedt.

Interessierte können sich als Paten-Großeltern melden

Ihre Idee stellte Brandt am Montagabend im Ausschuss für Bildung, Kinder, Jugendliche und deren Familien in Vegesack vor. Anwesend waren auch viele Schulleiter, die die Gelegenheit nutzten und Stellung zur Idee bezogen. So sucht das Gymnasium Vegesack händeringend nach Freiwilligen, die im Mensabetrieb Essen an die Schüler ausgeben und im Anschluss klar Schiff machen. „Es ist ganz schwierig, Ehrenamtliche dafür zu finden“, sagt Heike Ohler, Schulleiterin des Gymnasiums Vegesack.

In der Schule am Wasser sowie an der Gerhard-Rohlfs-Oberschule wird seit Längerem mit Lesepaten gearbeitet. Auch Senioren beteiligen sich an dem Lese-Projekt, sagt Kathrin Borges-Postulka, Schulleiterin an der Gerhard-Rohlfs-Oberschule. Sie empfahl aus Erfahrung, erst einmal im Kleinen mit dem Paten-Projekt anzufangen, da eine feste Patenschaft über ein Jahr viele Großeltern überfordern könnte.

Mit ersten Interessenten steht Brandt bereits in Kontakt. Sie sucht aber noch weitere Menschen ab 50 Jahren, die Zeit und Lust haben, sich ein Mal in der Woche ehrenamtlich in einem Kindergarten oder in einer Grundschule zu engagieren und sich mit den Kindern zu beschäftigen. Was im Einzelnen angeboten wird, kann individuell geklärt werden. Interessenten können sich bei Beate Brandt unter 0421/644 96 38 melden.

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