Bundesmodellprogramm "Starke Netzwerke" Die Netzwerke aus Huchting arbeiten zusammen, um Flüchtlingsfamilien im Schulalltag zu integrieren. Foto: Bültel
Huchting

Schule: Freiheit statt Rohrstock

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Bei dem Bundesmodellprogramm „Starke Netzwerke“ unterstützen und begleiten Institutionen aus Huchting Flüchtlingsfamilien im Schulalltag. Die Kinder sollen in das deutsche Bildungssystem integriert werden.

Schule beginnt um 10 Uhr, für die Disziplin gibt es einen Schlag mit dem Rohrstock und es herrscht strenger Frontalunterricht. Alltag für viele Familien – bis sie nach Deutschland flüchteten.

„Die Freiheiten in Bremen machen den Eltern Angst“, sagt Mayke tom Dieck vom Haus der Familie Huchting. Frühes Aufstehen, lockerer Unterricht und Spielgruppen seien für viele Flüchtlings­eltern erschreckend.

Bundesmodellprogramm „Starke Netzwerke“

„Wir müssen den Müttern erklären, wie unser deutscher Unterricht funktioniert“, sagt tom Dieck.

Um dies zu unterstützen, entstand im Mai das Bundesmodellprogramm „Starke Netzwerke – Elternbegleitung für geflüchtete Familien“.

Gefördert vom Bundesfamilienministerium

Das Bundesfamilienministerium fördert das Programm. An rund 50 Standorten bundesweit sollen lokale Netzwerke helfen, Eltern und ihre Kinder im Alltag zu integrieren. „In Bremen gibt es nur uns“, so tom Dieck.

Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen und Familien

Das Haus der Familie Huchting stellte den Antrag für das Bundesmodellprogramm. Zum Netzwerk Huchting gehören außerdem die Kita an der Höhpost, die Grundschule Robinsbalje, die Übergangswohnheime Wardamm, Huchtinger Heerstraße und Obervielander Straße, das Projekt Sprach- und Integrationsmittler Bremen sowie das Landesinstitut Schule.

Sogenannte „Elternbegleiter“ wurden von dem Programm „Elternchance“ zertifiziert. Sie sollen die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen und den Familien stärken und darüberhinaus nachhaltig etablieren.

Jede Menge Kompetenzen im Stadtteil

„Es ist eine Riesenverantwortung für uns alle, die wir alleine nicht bewältigen können“, so tom Dieck. Aus diesem Grund sollen sogenannte Sprinter den Kontakt zu den Flüchtlingen ihres Sprachraums herstellen.

„Wir haben im Stadtteil jede Menge Kompetenzen“, lobt tom Dieck.

Unterstützung der Eltern

Doch: „Es reicht nicht, die Familien anzusprechen“, betont tom Dieck. „Wir müssen ihnen erklären, warum das Programm wichtig ist und was es beinhaltet“.

Die Eltern sollen unterstützt werden bei der Durchführung von Eltern-Kind-Programmen, bei dem Kontaktaufbau zu anderen Familien, Angeboten wie Elterncafés, der Beantragung eines Kita-Platzes oder der Schulanmeldung. „Das ist nicht absolutes Neuland für uns. Wir können an frühere Erfolge anknüpfen“, so tom Dieck.

Angebote der Stiftung Impuls

Noch in diesem Monat sollen neue Angebote entstehen. Eines ist die Stiftung Impuls. Sie entwickelt Bildungsprogramme.

Ein Teil davon soll an der Schule Robinsbalje für Vorschulkinder zum Einsatz kommen. „Wir werden uns viele Projekte ansehen und überprüfen, zu welcher Familie welches Angebot passt “, sagt tom Dieck.

Geflüchtete Kinder sollen durch das Programm in das deutsche Bildungssystem integriert werden. Desweiteren sollen die Eltern lernen, dass Disziplin auch ohne Schlag mit dem Stock möglich ist.

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