Parolen_Moschee. Foto: IFB Moschee-Verantwortliche fanden die ausländerfeindlichen Schmierereien am Sonntagmorgen. Der Staatsschutz der Bremer Polizei ermittelt. Foto: IF
Gröpelingen

Bremer Moschee mit Parolen und Böller beschädigt

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In der Nacht von Samstag auf Sonntag sprühten unbekannte Täter mit Farbe ausländerfeindliche Parolen an die Wand der Fatih-Moschee in Gröpelingen und verursachten durch Feuerwerkskörper einen geringen Sachschaden.

Wie die Polizei mitteilt, ist der Sachschaden laut Auskunft von Verantwortlichen als gering anzusehen. Das Ereignis mit den Begleitumständen wird jedoch als bedenklich eingestuft.

Sonntagmorgen, gegen 7 Uhr, wurden die Farbschmierereien mit ausländerfeindlichen Wortlauten entdeckt – an der Gebäudeseite, die zur Stapelfeldstraße grenzt. 

Polizei will mit mehr Streifenfahrten reagieren

Moschee Attacke. Foto: IFB

Ein Bild von den Beschädigungen, die Unbekannte durch Böller in der Nacht auf Sonntag angerichtet haben. Foto: IFB

Zudem wurden an der Gebäudefront Reste von pyrotechnischen Rückständen in einem Briefkasten und an einem Fensterrahmen aufgefunden. Zeugen konnte die Polizei bislang nicht ermitteln. Der Staatsschutz der Polizei Bremen wurde sofort informiert und hat seine Ermittlungen aufgenommen.

So will die Polizei Bremen bis auf weiteres die Streifen in dem Ortsteil intensivieren. Zudem werden Hinweise aus der Bevölkerung erbeten. Der Kriminaldauerdienst ist unter der Telefonnummer 362 38 88 zu erreichen.

„Die Zahl der Angriffe in Gesamtdeutschland hat enorm zugenommen“

Vahit Bilmez vom Vorstand des Vereins Islamische Föderation Bremen (IFB) nannte die Taten „hässlich“ und „politisch motiviert“.  Sie würden in Zusammenhang mit einem stark zunehmenden islamfeindlichen Rassismus in der Gesellschaft stehen.

„Die Zahl der Angriffe in Gesamtdeutschland hat enorm zugenommen“, so Bilmez. Nur sehr wenige Fälle würden in der Öffentlichkeit diskutiert werden, aufgeklärt werden diese hingegen kaum. 

„Weil sie oftmals auch nicht beim Namen genannt werden“, sagt Bilmez und richtet eine Bitte an die neue Bundesregierung: „Deswegen wünschen wir uns von der neuen Bundesregierung weitere Anstrengungen zu unternehmen, antimuslimisch oder islamfeindlich motivierte Straftaten konsequent zu verfolgen.“ 

Islamophobie und Rechtspopulismus dürften keinen Platz in der Gesellschaft haben, mahnt Bilmez. 

Bürgermeister Sieling verurteilt den Angriff

Bremens Bürgermeister Carsten Sieling bezeichnete die Tat als „Anschlag“ und verurteilte sie „auf das Schärfste.“ Sie richte sich nicht nur gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung, sondern auch gegen das friedliche Miteinander von Bremerinnen und Bremern mit und ohne muslimischem Hintergrund, so Sieling in Pressemitteilung des Senats zur Tat.  

Die Tat sei auch „Ausdruck einer zunehmenden Islamfeindlichkeit, die ich mit Sorge beobachte und die wir in Bremen und Bremerhaven nicht dulden werden.“ 

 

 

 

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