Vor dem Spiel war vom „Not-Derby“ die Rede – Werder und der Hamburger SV zeigten anschließend in den 90 Minuten, warum sie derzeit zu den Krisenteams der Liga gehören.
Das 0:0 war das passende Ergebnis zu einem enttäuschenden Spiel. Dazu passte, dass es viele Werder-Fans aufgrund massiver Polizei-Kontrollen nicht ins Stadion schafften.
Augustinsson nicht dabei
Die Gäste gingen mit einer Änderung in der Startformation im Vergleich zum 0:0 gegen Freiburg in die Partie: Für Ludwig Augustinsson, der im Training einen Schlag auf das Knie bekommen hatte, lief der Schweizer Ulisses Garcia auf der linker Außenbahn auf.
Auch für Innenverteidiger Lamine Sané reichte es nicht, dafür saß Kapitän Zlatko Junuzovic nach überstandenen Achillessehnenproblemen erstmals auf der Bank.
Zuviel Platz für Hunt
Werder startete aufmerksam in die Partie, hielt die Gastgeber weg vom eigenen Tor und hatte zwei Möglichkeiten nach von Florian Kainz getretenen Standardsituationen. Aus dem Spiel heraus gelang den Bremern so gut wie gar nichts. Sie waren zu fahrlässig im Aufbauspiel, zuviele Pässe landeten bei den Hamburgern.
Mit zunehmender Spieldauer der HSV dann aber die Oberhand. Werder agierte inzwischen viel zu passiv, ließ insbesondere dem ehemaligen Bremer Aaron Hunt viel zu viel Platz.
Pavlenka rettete Werder das Remis
Die Hamburger, die die vergangenen vier Spiele allesamt verloren hatten, brillierten beileibe nicht. Aber es reichte trotzdem, um die Gäste zu dominieren.
Die Grün-Weißen hatten es Torwart Jiri Pavlenka zu verdan ken, dass es keinen Rückstand gab. Nach vorne ging inzwischen so gut wie gar nichts mehr, wie so oft in dieser Saison fehlte es an Überzeugung und Mut.
Kruse fehlt in der Offensive
Die offensive Misere setzte sich nach dem Seitenwechsel fort. Hamburg erhöhte sogar den Druck, Pavlenka stand nun noch mehr im Mittelpunkt – und erledigte seine Aufgaben wirklich mehr als ordentlich. So gut der Keeper funktionierte, so schlecht war der Sturm.
Ohne den verletzten Max Kruse fehlte der Fixpunkt und die Anspielstation, die in der gegnerischen Hälfte den Ball festmachen konnte.
Junuzovic belebte das Spiel
Das änderte sich nach gut einer Stunde, als Alexander Nouri mit Zlatko Junuzovic und Maximilian Eggestein ins Spiel brachte. Plötzlich hatte Werder Ballgewinne im Angriffsdrittel und kam auch zu Abschlusssituationen.
Junuzovic zeigte eindrucksvoll, wie wichtig er für das Bremer Spiel ist. Die kurze Druckphase war dann aber auch so schnell vorbei, wie sie gekommen war.
Plötzlich versprangen die Bälle wieder, gute Konterchancen konnten nicht ausgespielt werden, so blieb es beim 0:0.
Höhepunkte:
9. Minute: Nach einem Freistoß von Freistoß Kainz kommt Delaney in der Mitte zum Kopfball. HSV-Keeper Mathenia kratzt den Ball mit Mühe von der Linie.
13.: Wieder ein Standard von Kainz, diesmal eine Ecke. Belfodils Kopfball geht einen Meter drüber.
16.: Freistoß von Hunt, der Kopfball von Papadopoulos aus 13 Metern geht rechts vorbei.
28.: Nach einer Ecke von Hunt nimmt Sakai den Ball mit links volley und verfehlt das Tor nur knapp.
56.: Kainz schießt einen Abpraller weit drüber.
56.: Riesen-Parade von Pavlenka – langer Ball von Mathenia, der bei Hahn landet. Dessen Luper lenkt der Werder-Torwart im letzten Moment noch über die Latte.
60.: Holtby steckt auf Wood durch, aber Pavlenka ist beim Schuss des US-Stürmers zur Stelle.
71.: Junuzovic spielt Bartels fein mit der Hacke frei. Der steht alleine vor Mathenia, scheitert aber HSV-Keeper.