Auf den Radarschirmen der Fluglotsen sind die Drohnen nicht zu erkennen. Foto: Schlie Auf den Radarschirmen der Fluglotsen sind die Drohnen nicht zu erkennen. Foto: Schlie
Unbemanntes Fliegen

Nur eine Stelle für Drohnenführerscheine in Bremen

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Deutsche kaufen mehr Drohnen denn je. Gleichzeitig steigt die Zahl der Zwischenfälle mit Flugzeugen. Neben der Lufthansa steigt auch der TÜV ins Drohnengeschäft ein.

Eigentlich steigen im Herbst die Drachen auf. Doch in diesem Jahr dürften vor allem Drohnen abheben.

Rund 600.000 dieser Fluggeräte kaufen die Deutschen voraussichtlich allein 2017, schätzt die Deutsche Flugsicherung (DFS).

„Bis zum Jahr 2020 wird sich die Zahl auf deutlich mehr als eine Million erhöhen“, sagt DFS-Sprecherin Kristina Kelek.

Neue Verordnung in Kraft getreten

Allerdings darf seit acht Tagen nicht mehr jeder jede Drohne starten lassen. Am 1. Oktober trat eine neue Verordnung in Kraft. Danach braucht jeder Nutzer einen Drohnenführerschein, wenn das Flugobjekt zwei Kilogramm oder mehr wiegt.

In Bremen haben schon 40 Drohnenbesitzer solch einen Führerschein erhalten, einen „Kenntnisnachweis“, wie er im Amtsdeutsch heißt.

Das Bremer Unternehmen Lufthansa Aviation Training, die Pilotenschule der Deutschen Lufthansa, bietet entsprechende Kurse an und nimmt auch die Prüfung ab.

Es ist derzeit die einzige Stelle in Bremen, die diesen Führerschein ausgeben darf. Bundesweit hat das Luftfahrt-Bundesamt 19 Unternehmen und Institutionen dafür zertifiziert.

„Wir fangen ja gerade erst an“

Ein zweites Bremer Unternehmen hat solch eine Erlaubnis beantragt, die Zusage des Luftfahrt-Bundesamtes steht aber noch aus.

Auch der TÜV Nord drängt in dieses Geschäft und bietet bereits Lehrgänge an, die Prüfung führt allerdings ein Partnerunternehmen durch, da der TÜV Nord noch nicht zertifiziert wurde.

„Wir fangen ja gerade erst an“, sagt TÜV-Sprecherin Annika Burchard.

Dauer und Preise der Kurs sind sehr unterschiedlich.

So bietet der TÜV Nord ein Online-Seminar für knapp 370 Euro an, Lufthansa verlangt 3.000 bis 3.570 Euro.

Flugzeuge durch Drohnen behindert

Allerdings dauern diese Kurse vier Tage und enthalten auch praktische Übungen. Das Lufthansa-Angebot richtet sich vor allem an professionelle Drohnen-Nutzer wie Kameraleute, Kontrolleure von Windkraftanlagen oder Notfallkräfte des Technischen Hilfswerks (THW).

Wie wichtig der Drohnen-Führerschein ist, zeigen die Zahlen der Deutschen Flugsicherung.

In diesem Jahr registrierte sie schon 60 Fälle, in denen Flugzeuge durch Drohnen behindert wurden. Im gesamten Vorjahr hatten sich erst 64 Vorfälle ereignet, 2015 sogar nur 14.

Bundesweite Registrierung aller Drohnen-Eigentümer

Neu ist seit 1. Oktober auch, dass Drohnen eine Plakette mit dem Namen und der Anschrift des Besitzers tragen müssen. Diese Regel gilt schon für Fluggeräte von 250 Gramm.

„Wir sehen die neue Regelung nur als ersten Schritt an“, sagt DFS-Sprecherin Kelek.

Weitere Kontrollen müssten folgen. Sie fordert eine bundesweite Registrierung aller Drohnen-Eigentümer.

Denn das Namensschild kann jeder Drohnen-Besitzern selbst auf sein Fluggerät pappen. Wer überprüft, dann, ob die Angaben überhaupt stimmen?

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