Häufiger schon sei es vorgekommen, dass anstelle von zwei Zugteilen, nur ein Zugteil kommt, sagt eine Bremen-Norderin, die lieber anonym bleiben möchte. „Und das zur Hauptpendelzeit von Berufstätigen, Studenten und Schülern“, ergänzt sie.
Schon bei zwei Wagenteilen werde es eng, ein einzelner reiche erst recht nicht aus. Sie habe es schon erlebt, dass Fahrgäste, die in Bremen-Burg zusteigen wollten, einfach stehen gelassen worden sind – der Zug war zu voll. „Teilweise wird durchgesagt, man solle den nächsten Zug nehmen. Aber die fahren auch nicht immer pünktlich und die Linie der RS 2 hält zum Beispiel an anderen Haltestellen als die RS 1 – das hilft auch nicht jedem“, so die Beschwerde.
Taktung hat Maximum erreicht
Stephanie Nölke, Sprecherin des Unternehmens, betont, dass die RS 1 die am stärksten genutzte der vier Regio-S-Bahnen-Linien ist. Zwischen 6 und 9.30 Uhr sowie zwischen 13 und 19 Uhr fahre die RS 1 zwischen Vegesack und Hauptbahnhof bereits alle 15 Minuten. „Von der Taktung her ist das das Maximum“, sagt Nölke.
Morgens setze die Nordwestbahn auf der Linie meist einen sogenannten Fünf-Teiler ein. Bei manchen Fahrten werde dieser durch einen kleineren Zug, einen Drei-Teiler, ergänzt und könne dann mehr Fahrgäste aufnehmen.
„Da die Wagen auf allen Regio-S-Bahnen-Linien zum Einsatz kommen, kann es mal passieren, dass ein Wagen auf einer anderen Linie benötigt. Zum Beispiel, wenn ein Waggon zur Reparatur muss“, sagt Nölke. Man gebe sich aber seitens der Nordwestbahn Mühe, dass dies möglichst nicht auf der RS 1 passiert, eben weil sie so stark nachgefragt wird.
Nordwestbahn führt Fahrgastbefragungen durch
Die unzufriedene Anwohnerin aus Burg möchte nicht nur auf die Lage hinweisen, sondern auch Vorschläge zur Verbesserung machen. So könne man die Fahrgäste befragen und so die Nutzerzahlen feststellen und nach Bedarf mehr Fahrzeuge einsetzen. Tatsächlich führt die Nordwestbahn zwei Mal pro Jahr Fahrgastbefragungen durch, die nächste in diesem Herbst.
Da die Nordwestbahn allerdings im Auftrag des Landes Bremen und des Landes Niedersachsen agiert, müsse sie entsprechend Rücksprache halten, sagt Nölke. „Wir können Empfehlungen geben. Die Entscheidung hat aber das Land Bremen, das die zusätzliche Fahrten bestellen muss“, erklärt die Unternehmenssprecherin.
Ab Dezember: 15-Minuten-Takt am Samstag
Zu bestimmten Uhrzeiten wird der neue Fahrplan ab dem 10. Dezember etwas Luft verschaffen. So wird es zwischen Bremen Hauptbahnhof und Vegesack um 8.49 Uhr (ab Hauptbahnhof), ab 9.20 Uhr (ab Vegesack) und ab 19.19 Uhr (ab Hauptbahnhof) zusätzliche Fahrten geben.
Die Fahrten um 12.34 Uhr und 13.04 Uhr ab Bremen Hauptbahnhof werden durch zusätzliche Waggons verstärkt. Zudem wird nun auch samstags zwischen 10.20 Uhr und 19.19 Uhr der Viertelstundentakt zwischen Hauptbahnhof und Vegesack eingeführt.