Die Strecke von der Schlachte bis zum Osterdeich ist ein Publikumsmagnet. Samstags bieten dort zudem nicht nur die Gastronomen und der Kajenmarkt viel Programm: Der Weserflohmarkt lädt direkt am Wasser zum bummeln ein.
Er ist auch bei schlechtem Wetter gut besucht, bieten die Arkaden doch einen guten Wetterschutz für Händler und Kunden.
Hinterlassenschaften ärgern Passanten
Was jedoch nach Ende des Marktes an Ort und Stelle zurück bleibt, stört so manchen Passanten. „Wenn man dort entlang geht und auch noch Gäste und Touristen dabei hat, kriegt man manchmal schon das Kotzen“, sagt Susi Bertram.
Sie ist Administratorin der Facebook-Gruppe „Bremen gestern-heute-morgen“, deren über 4.000 Mitglieder sich über Bremen austauschen. Bertram selbst führt auch Gäste durch die Hansestadt und ärgert sich: „Der Müll der Händler bleibt dort liegen, der Wind weht ihn in die Weser oder den Deich entlang“, hat sie beobachtet.
Problem ist nicht neu
Dabei handelt es sich laut Bertram aber nicht nur um Papier- oder Verpackungsmüll, sondern um alles, was ein Händler vielleicht nicht wieder mitnehmen möchte. „Es liegen Schallplatten und viele andere Gegenstände dort auf dem Weg“, bemängelt sie. Dieses Problem beobachteten sie und die anderen Gruppenmitglieder schon länger.
Der Weserflohmarkt wird seit 1986 vom Großmarkt Bremen ausgerichtet. Er findet jährlich zwischen März und Ende November parallel zum Kajenmarkt an der Schlachte statt.
Keine Beschwerden eingegangen
„Für die Müllentsorgung haben wir eine Firma beauftragt. Diese stellt morgens die Müllcontainer und Tonnen auf, nach Marktschluss säubern die Mitarbeiter dann den Platz“, sagt Thomas Ledwig, Marktmeister für Spezialmärkte beim Großmarkt Bremen.
Hinterher sei der Weg bei den Arkaden dann immer wieder sauber. Bisher seien keine Beschwerden beim Großmarkt eingegangen.
Viel Zeit zwischen Abbau und Reinigung
Mit der Reinigung beauftragt ist der Reinigungsservice Nord (RNO). Das Problem könnte laut Ledwig an dem relativ großen Zeitfenster liegen, das zur Reinigung zur Verfügung steht: „Der Markt endet um 14 Uhr. Dann haben die Händler rund eineinhalb Stunden Zeit, um abzubauen“, erklärt er.
Die RNO-Truppe komme dann zwischen 16 und 17 Uhr, um die zurück gelassenen Müllhaufen zu beseitigen. „Es sieht dort in diesem Zeitraum manchmal schlimm aus. Aber es sind auch viele Stände“, sagt Ledwig. Der Weserflohmarkt erstreckt sich bei gutem Wetter teilweise von den Arkaden bis zur Jugendherberge, rund eineinhalb Kilometer.
Lösung Müllpfand?
Bertram selbst hat einen Verbesserungsvorschlag, damit überhaupt weniger Müll zurück gelassen wird: „Man könnte von den Händlern eine Art Müllpfand nehmen. Das Geld bekommen sie dann zurück, wenn sie ihren Platz ordentlich wieder verlassen“, so die 53-Jährige.