Martin Böckmann (l.) und Probst Martin Schomaker (r.) vom Caritas Vorstand schneiden gemeinsam mit Obermeister der Bäckerei-Innung Peter Büser ein Teilstück des 100-Meter-Oschis an. Foto: Schlie
Bremer Spezialität

Bremen schneidet die Klaben auf dem Marktplatz an

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Die Klabensaison ist eröffnet: Ein etwa 100 Meter langes Exemplar der Bremer Spezialität schnitten Donnerstagmorgen Vertreter der Bäckerei-Innung und der Caritas an. Der Klaben und Bremen - eine alte Liebesgeschichte.

Das merkte man auch am Donnerstagmorgen auf dem Marktplatz: Lang war die Schlange, als die ersten Stücke verteilt wurden. Martin Böckmann, Probst Martin Schomaker als Caritas-Vertreter und Bäckermeister Peter Büser tätigten den ersten Schnitt. 

Die Einnahmen sollen dieses Jahr in Winterkleidung für Obdachlose fließen. Klaben für den guten Zweck. 

Nicht nur für Seefahrer

Es ist eine alte Liebe: Bereits 1593 wurde der Klaben erstmalig in Bremer Rats-Dokumenten erwähnt. Das hatte Bremen seinem Status als Hansestadt zu verdanken. „Durch den Warenaustausch mit anderen Städten sind die Bremer Bäcker an exotische Zutaten gekommen“, sagt Anette Zürn von der Bäckerei-Innung Bremen. 

Nicht nur für die Seefahrer sei der kastenartige Kuchen mit seiner langen Haltbarkeit ein Schatz aus der Heimat gewesen. 

Butter auf Butter

Der „Bremer Klaben“, den gibt es – klar, nur in Bremen: Seit 2009 ist der Begriff auf europäischer Ebene geografisch geschützt. Nur Betriebe im Bundesland dürfen das Gebäck unter diesem Namen verkaufen – auch müssen die Zutaten stimmen: anders als der Stollen, bekommt der Klaben eine ordentliche Portion Butter und Früchte in den Teig. 

Das mache ihn „saftiger, schwerer und nahrhafter“, sagt Zürn und gibt gleich Tipps für den Verzehr: „Manche belegen ihn mit Schinken oder Mettwurst. Für die Extraportion Butter bestreichen ihn andere noch mal mit Butter.“ 

Traditionell sei es auch, eine mit Butter bestrichene Schwarzbrotscheibe mit Klaben zu belegen. Oder: einfach essen wie er ist. Dazu einen Kaffee oder Tee – ein „wahrer Genuss“, meint Zürn. Aber wie, wann und ob überhaupt: das sei jedem natürlich freigestellt. 

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