„Es gab einige Fälle, die einem besonders im Gedächtnis bleiben“, sagt Volker von Maurich, Sprecher des Hauptzollamts Bremen.
So konnten Zollbeamte im Januar 5,5 Kilogramm Marihuana sicherstellen, als sie einen Autofahrer kontrollierten. „Er verneinte, Drogen genommen zu haben, den Kollegen flog aber ein unverkennbarer Duft aus dem Auto entgegen“, sagt von Maurich.
Der Fall ereignete sich an der Autobahn 1 in Höhe der Rastanlage Wildeshausen.
Goldfund in der Windel
Der 62-jährige Niederländer hatte zudem selber Kokain konsumiert. Im Kofferraum fanden die Zöllner schließlich auch die Drogen mit einem Straßenverkaufswert von 55.000 Euro und stellten sie sicher.
Eine volle Windel hatten die Beamten am Bremer Flughafen im April vor sich – ohne das ein Baby in den Fall verwickelt war: Eine alleinreisende Frau kam aus der Türkei und wollte durch den grünen Ausgang für anmeldefreie Waren gehen.
Die Zöllner baten sie zur Kontrolle. Als die Beamten eine Babywindel im Gepäck der Frau fanden, wurden sie misstrauisch – nicht unbegründet.
Denn in der Windel kamen goldene Armreifen, Ohrringe und Armketten mit einem Wert von fast 6.000 Euro zum Vorschein.
Bekannte Schmuggelmethoden
Für die Zöllner ist die Windel eine schon gut bekannte Schmuggelmethode.
Die 62-Jährige musste 1.200 Euro Steuer nachzahlen und konnte ihren Schmuck dann mit nach Hause nehmen – allerdings nicht ohne dass ein Steuerstrafverfahren gegen sie eingeleitet wurde.
Ebenfalls unter der Gürtellinie spielte sich der Fund im Mai ab: Die Zollbeamten fanden am Bremer Flughafen bei der Durchsuchung einer 33-Jährigen, die in die Türkei fliegen wollte, mehr als 200 Gramm Kokain – in der Unterhose der Frau.
Aufmerksam wurden die Zöllner auf die Reisende durch die vorherige Kontrolle ihres bereits aufgegebenen Gepäcks, in dem kleine Mengen Haschisch und Marihuana entdeckt wurden.
Mehr als 4.000 Zigaretten
Die Drogen hatten einen Schwarzmarktwert von 20.000 Euro.
Ein weiterer großer Fall ereignete sich im November: Im Latswagen eines 63-Jährigen entdeckten die Zöllner während einer Kontrolle in Bremerhaven mehr als 4.000 Zigaretten.
„Der Fahrer gab an, wegen einer Erkrankung nicht mehr zu rauchen“, erinnert sich von Maurich. Den Zöllnern fiel jedoch eine Zigarettenschachtel in der Jackentasche des Fahrers auf. Grund genug, das Auto zu untersuchen.
Hinter einer Verkleidung in der Fahrerkabine entdeckten sie dann die Zigaretten. Die wurden sichergestellt, die fällige Steuer in Höhe von fast 700 Euro musste der Fahrer dennoch bezahlen. Auch er kam um ein Steuerstrafverfahren nicht herum.