Unbekannte klauen Neuwagen in Achim. Foto: WR Auch die Polizei steht nach der Randale zwischen Ultras und Hooligans nach einem Fußballspiel im Fokus. Symbolfoto: WR
Hooligans

Neues Einsatzkonzept für Polizei nach Fußballspiel?

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Nach dem Gewaltexzess im Viertel zwischen Werder-Ultras und rechten Hooligans nach dem Bundesligaspiel am Samstag werden Rufe laut, der Innensenator Ulrich Mäurer solle für eine neue Einsatztaktik der Polizei sorgen.

Nach der Schlägerei einer Kneipe im Viertel im Anschluss an das Werder-Mainz-Spiel beziehen Polizei, Verein und Politik Stellung. 

Schlägerei nach Werder-Mainz – Spiel

Am Samstag war es nach der Bundesligabegegnung Werder Bremen gegen Mainz 05 vor der Gaststätte „Schänke“ im Steintor zu einer größeren Auseinandersetzung zwischen Kneipengästen und Besuchern des Fußballspiels gekommen. 

Eine Gruppe von Stadiongängern war nach dem Spiel bei ihrem Gang durchs Viertel von Einsatzkräften der Polizei begleitet worden.

Laut Aussage der Polizei griffen die Ultras im Bereich „Vor dem Steintor“ gegen 18.30 Uhr plötzlich die Kneipengäste an. Dabei gingen die Scheiben der Gaststätte zu Bruch. 

Ultras gegen rechte Szene?

Die Werderaner Ultras, so die Erklärung des Polizeisprechers, dachten wohl, sie hätten Leute aus der rechten Fanszene in der Gaststätte erkannt.  

Bei der anschließenden Auseinandersetzung zwischen Kneipenbesuchern und Fans vor dem Lokal ging es handfest zur Sache – ein Video auf Twitter zeigt, dass Barhocker, Verkehrspoller und weitere Gegenstände als Waffen und Wurfgegenstände genutzt werden.

Nach dem Vorfall ermittelt die Polizei nun, wer alles an der Schlägerei beteiligt war und ob die Kneipengäste tatsächlich aus der rechten Hooliganszene stammen.

Polizei will Einsatztaktik ändern

Angekündigt ist zudem, dass die Bremer Polizei ihr Einsatztaktik ändern will – Details dazu sind allerdings nicht bekannt. Unterdessen fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zusätzliches Personal für die Bereitschaftspolizei.

Das Umfeld von Fußballspielen habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert, Beamte seien schon jetzt stark belastet. „Einige haben innerhalb von sechs Wochen kein freies Wochenende“, so Jens Bley von der GdP.

Opposition sieht Innensenator in der Pflicht

Auch Oppositionspolitiker Wilhelm Hinners  stellte Forderungen – der innenpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion sieht Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) in der Pflicht, außerhalb des Stadions für Sicherheit zu sorgen. 

„Wie weit sind wir gekommen, dass eine von der Polizei begleitete Gruppe sich nicht von der Anwesenheit der Beamten abschrecken lässt, sondern gewaltsam Scheiben einschlägt und die  Verletzung Unbeteiligter billigend in Kauf nimmt?“, fragte Hinners. 

Hinners will Änderungen bei Einsätzen

Schließlich seien alle der Polizei bekannten Ultra- und Hooligangruppen laut einer großen Anfrage der Polizei schon vor der Aktion am Samstag im Zusammenhang mit Straftaten auffällig gewesen. 

„In der nächsten Innendeputation erwarte ich von Senator Mäurer einen umfassenden Bericht über die Einsatzvorbereitung und über angedachte Änderungen bei kommenden Einsatzplänen“, so Hinners

SV Werder: „Mit Fußball nichts zu tun“

Auch die Vereinsführung von SV Werder Bremen meldete sich zu Wort.

In einer Pressekonferenz am Montag sagte Frank Baumann, Sportchef Werder Bremen: „Das sind Situationen, die mit dem Fußball nichts zu tun haben. Da wird der Fußball als Plattform genutzt.“

 

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