Mit einem Sieg gegen Mainz zum Abschluss hätte Werder die gesamte Hinrunde noch überaus versöhnlich beenden können. Doch nach starker erster Halbzeit brachten sich die Hausherren durch einen schwachen zweiten Durchgang und eine ganz schlechte Zuordnung in der Nachspielzeit noch um zwei ganz wichtige Punkte und den Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Dabei hatte es lange Zeit sehr gut für die Grün-Weißen ausgesehen.
Entweder Werder Trainer Florian Kohfeldt hatte am Freitagmittag schon eine Vorahnung, oder der Mann ist ein Meister der Psychologie. Da redete der 35-Jährige in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Mainz doch in höchsten Tönen über Ishak Belfodil. Jenen späten Sommerneuzugang aus Algerien, der in Bremen bislang so gut wie überhaupt keine Akzente hatten setzen können.
Belfodil zeigt was er kann
Als Transferflop hatten einige Experten den langen Offensivspieler bereits eingeschätzt. Was der Nordafrikaner, für Werder Wert sein kann, das stellte er am Samstag mit seinem Treffer zum 2:0 gegen Mainz unter Beweis. Das Tor, weil es bereits in der 17. Minute fiel, gab den Grün-Weißen erst einmal die nötige Sicherheit und Ruhe im Kellerduell. Mainz war in der Folge im Angriff zu wenig zwingend, um Werder noch ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.
Mit der Ruhe war es dann 20 Minuten vor Spielende allerdings vorbei, als der Mainzer Robin Quaison kurz vor dem Tor und auf engstem Raum den Ball gegen Werder-Kapitän Niklas Moisander behauptete und zum 1:2-Anschlusstreffer in die Maschen drosch. Von da an hatte man die latente Befürchtung, dass da aus Sicht der Hausherren doch noch etwas schief gehen könnte, was dann in der vierten Minute der Nachspielzeit auch passierte, als sich offenbar kein Bremer für Fabian Frei zuständig fühlte.
Beginn im Eilzugtempo
Die Partie hatte im Eilzugtempo begonnen. Philipp Bargfrede, unter der Woche beim 0:1 in Leverkusen noch geschont, zog von der linken Seite nach innen und knallte bereits nach 84 Sekunden den Ball aus 18 Metern flach zum 1:0 ins Tor. Die Mainzer allerdings keineswegs geschockt, hielten gleich dagegen.
Der Ex-Bremer Levin Öztunali traf mit einem abgefälschten Schuss nur die Latte, da wäre Werder Keeper Jiri Pavlenka zweifellos ohne Chance gewesen. Chancen hatte in dieser ersten Halbzeit vor allem Werder. Und zwar eine ganze Menge. Ein erlösendes 3:0 wäre möglich gewesen, doch vor allem Florian Kainz und Maxi Eggestein fehlte der Killerinstinkt.