Seit vergangenen April, nämlich acht Monate lang, hatte Werder in der Bundesliga auf einen Sieg gewartet, zehn Mal in Folge in der Fremde verloren. Da war der 2:1 (1:0)-Erfolg am Samstagnachmittag bei Borussia Dortmund schon eine echte Befreiung für die Grün-Weißen.
Auswärtspunkte gegen den großen BVB. Absolute Big-Points im Kampf um den Klassenerhalt. Doch die Freude der Gäste war gedrückt, nämlich überschattet von der schweren Verletzung von Fin Bartels.
Bartels droht langer Ausfall
Bei einem Allerweltszweikampf im Mittelfeld gegen Dortmunds Sokratis zog sich der Angreifer einen Archillessehnenriss zu und wird nun viele Wochen ausfallen. Ausgerechnet Bartels, der in den vergangenen Spielen an der Seite des zurückgekehrten Max Kruse so aufgeblüht war und zu den wichtigsten Bausteinen bei Werders Aufschwung gehörte.
Der setzte sich in Dortmund schon mit einer beeindruckenden ersten Halbzeit weiter fort. Werder spielte richtig stark im Mittelfeld, attackierte die Hausherren teilweise schon an deren eigenem Strafraum, was den eigentlich so spielstarken Dortmundern überhaupt nicht schmeckte.
BVB vor der Pause chancenlos
Keine einzige Torchance brachte der BVB bis zur Pause zustande. Ganz anders Werder. Zlatko Junuzovic (9.), Max Kruse (13., BVB-Keeper Bürki rettet erst im Nachfassen vor dem heranstürmenden Eggestein) setzten die ersten Nadelstiche. Maxi Eggestein war es dann, der tatsächlich ins Schwarze traf.
Einen Tag nach seinem 21. Geburtstag beschenkte sich der Mittelfeldspieler selbst und zirkelte das Leder unhaltbar von der rechten Strafraumseite ins lange Eck (26.). Dass die Bremer auch ohne Bartels zu starken Leistungen fähig sind, das bewiesen sie nach dessen Auswechslung nur acht Minuten nach dem Führungstreffer.
Match mit offenem Visier
Nach dem Wechsel drohte die Partie zu kippen. Der BVB hatte zwei Mal gewechselt und vor allem André Schürrle sorgte für Gefahr. Als Werder hinten nicht richtig sortiert war, und sich Aubameyang clever im Zweikampf mit Philipp Bargfrede durchsetzte, fiel das 1:1 (57.).
Es war nun ein Match mit offenem Visier. Ein spektakulärer Schlagabtausch mit Großchancen auf beiden Seiten. Dass Werder durch Theo Gebre Selassies Kopfball (65.) am Ende den Sieg klar machte, war unter dem Strich absolut verdient. Schließlich waren Jerome Gondorf (63.) und Kruse (64.) unmittelbar zuvor nur hauchdünn gescheitert.