Seniorenbeirat sucht Tiergeschichten für Buchreihe

Angefangen hat alles im Jahr 2010, als die Gemeinde Ganderkesee für ein Buchprojekt Geschichten von Ganderkeseern suchte. Erika Lisson beteiligte sich mit zwei Beiträgen über ihre Eltern. Sie berichtete von der Konfirmation ihrer Mutter und der Arbeit ihres Vaters als Milchkontrolleur.

Eine Plattform für ältere Mitbürger

Nach Erscheinen des Werkes wurde sie vielfach von Leuten angesprochen, die ebenfalls ihre Geschichten erzählen wollten. Da die Gemeinde solch ein Projekt jedoch nicht wiederholen wollte, adoptierte es sozusagen der Seniorenbeirat der Gemeinde Ganderkesee, nicht ohne dem Projekt seinen ganz eigenen Stempel zu verpassen. „Wir suchten nicht wahllos Erinnerungen, sondern sind von Anfang an thematisch vorgegangen“, erzählt Erika Lisson.

Der erste Band mit dem Titel „Was es heute so nicht mehr gibt“ enthielt 30 Beiträge. „Wir haben Geschichten, Döntjes und Gedichte in Hochdeutsch und auf Platt erhalten“, berichtet Erika Lisson. Damals koordinierte sie das Projekt noch zusammen mit Rolf Geisler. Das war 2012. Drei Jahre später folgte der zweite Band der Reihe „Senioren erinnern sich – Tradition und Brauchtum“. In diesem Buch fungierte Muhanad Paulus bereits als Illustrator.

Spuren im Leben hinterlassen

Für den nächsten Band werden Tiergeschichten benötigt. „Hierbei ist es uns wichtig, möglichst alle Tierarten abzubilden, die in Ganderkesee vorkommen. Also auch Erinnerungen über Erlebnisse aus der Landwirtschaft, mit Hühnern, Pferden oder auch mit Mäusen, Ratten, Bienen und Igeln“, sagt Erika Lisson. Geschichten über Hunde, Katzen, sogar Kühe habe sie bereits reichlich. Auch für ein weiteres Buch sammelt sie bereits Geschichten. Dann lautet das Oberthema „Mein Hobby“.

Das Buch mit den Tiergeschichten soll im Rahmen der Feierlichkeit zum 25-jährigen Bestehen des Seniorenbeirates veröffentlicht werden. Das ist im März 2018. Zur Feierstunde mit Kaffee und Kuchen werden alle Autorinnen und Autoren ins Rathaus eingeladen.

Geschichten über Tiere

„Wir sehen uns nicht als Heimatkundler, sondern wollen ein Lesebuch herausbringen. Auch Gedichte sind willkommen. Es ist ein Erinnerungsbuch, eine ideale Plattform für ältere Mitbürger, um Spuren ihres Lebens zu hinterlassen“, sagt Erika Lisson. Die Erzählungen sollen keine Heldentaten sein, sondern Alltagsgeschichten von Personen aus einer ländlichen Gemeinde.

Erika Lisson ist jedoch nicht nur als „Geschichtenfängerin“ für die Bücher unterwegs, sondern liest daraus auch in Pflegeheimen vor. „Dabei erfahre ich auch gleich wieder neue Erinnerungen. Die Menschen haben ein Bedürfnis ihre Geschichten zu erzählen“, sagt Erika Lisson. Einige Senioren mailen ihr Texte zu, andere schreiben Briefe oder erzählen ihr die Geschichten. Die Hälfte der Texte ist in Plattdeutsch.

Texte in Hochdeutsch und Platt

Erika Lisson freut sich über Geschichten zu den Themen „Tiere“ und „Hobbys“. Die Beiträge schickt man an die Bergedorfer Straße 13 in Ganderkesee oder mailt sie an erika.lisson@gmx.net. Auch telefonisch erreicht man sie unter 0151 70 13 03 27. Die zur Veröffentlichung geeigneten Texte werden von einer Jury des Seniorenbeirates ausgewählt. Das Lektorat übernimmt der Seniorenbeirat. Es muss gewährleistet sein, dass jeder Autor seine Geschichte beziehungsweise sein Gedicht für das Buch exklusiv und honorarfrei zur Verfügung stellt.